Turku – Wie die Partnerstadt Kölns unser Herz erobert hat
Turku ist eine Partnerstadt Kölns – Grund genug für reisende Kölner hier mal vorbeizuschauen. Tatsächlich gibt es auch einige Parallelen zwischen den beiden Städten. Zum Beispiel fließt durch beide ein Fluss im Zentrum (in Turku ist es der Aurajoki), beide haben einen Fernsehturm und einen Dom, auf den sie sehr stolz sind.
Der Dom von Turku ist das Wahrzeichen der Stadt und zugleich das bedeutendste Beispiel für mittelalterlichen Kirchenbau in ganz Finnland. Vor allem aber haben beide Städte ein sehr ausgeprägtes regionales Selbstbewusstsein, das sich zum Beispiel in einem eigenen Dialekt und Mundartprosa äußert. Turku hat eine sehr bewegte Geschichte und die Turkuer sagen, man kann kein Turkuer werden, man muss als solcher geboren sein. – Kölner, kommt euch das irgendwie bekannt vor?
Buntes Treiben auf dem Domvorplatz
Kurzum: Wir haben uns in dieser gemütlichen Studentenstadt gleich wie Zuhause gefühlt und hier ein paar sehr schöne Tage verbracht. Einen ganzen Nachmittag haben wir auf den Stufen des Doms in der Sonne gesessen und dem Treiben auf dem großen Vorplatz zugesehen. Offenbar gab es an Turkus Universität – der Abo Akademie – eine Rallye für Erstsemestler, denn den ganzen Tag zogen bunt kostümierte, auffallend übermütige anfang-zwanzig-Jährige feiernd und lachend an uns vorbei. Auf dem Domvorplatz hatten ein paar Studenten eine begehbare Camera Obscura aufgebaut, in deren Innern man auf einer großen Leinwand die Menschen auf dem Platz draußen beobachten konnte. Es wurde auch alles sehr ausführlich erklärt – leider nur auf finnisch. Aber die Bilder sprachen für sich, also haben wir einfach fleißig genickt und die Show genossen, denn Straßenkünstler hatten vor der großen Box Stellung bezogen und gaben ihre akrobatischen Fähigkeiten zum Besten.
Alte Markthalle im Zentrum Turkus lohnt einen Besuch
Sehenswert fanden wir im Zentrum der Stadt auch die alte Markthalle von 1896. Sie ist 118,50 Meter lang, 30 Meter breit und 13 Meter hoch und größtenteils noch originalerhalten. Im Innern der Halle befinden sich zahlreiche Verkaufsstände, die lokale Spezialitäten aus Südwest-Finnland anbieten. Neben den Lebensmittelständen gibt es hier aber auch Cafés, Restaurants, einen Friseur, Blumen- und Souvenirläden.
Schwer beeindruckend: die mittelalterliche Burg Turku
Am allermeisten beeindruckt waren wir aber von der Burg Turku. Die um 1280 gegründete Burg ist riesengroß und beherbergt das Historische Museum der Stadt Turku. Klingt jetzt erstmal nicht sehr aufregend – ist es aber! Wir waren fünf (!) Stunden in diesem größten erhaltenen mittelalterlichen Gebäude des Landes und hatten noch immer nicht alles gesehen, geschweige denn gewürdigt. Die Burg und das Museum sind so fantastisch gestaltet und renoviert, dass man kein Kind sein braucht, um von diesem Abenteuerspielplatz fasziniert zu sein. Die vielen Informationen sind so gut aufbereitet, dass einem niemals langweilig wird und man sich das Burgleben in den verschiedenen Epochen sehr plastisch vorstellen kann.
Hier ein paar Impressionen von Turku
Prima Stellplatz für unser Wohnmobil am Ufer des Aurajoki
Unser Wohnmobilstellplatz in Turku lag direkt am Fluss, in der Nähe des Hafens. Von hier konnten wir gut zu Fuß die Innenstadt erkunden und abends gemütlich am Flussufer picknicken. Sympathischer Fakt am Rand: Eine Fähre für Fußgänger und Fahrradfahrer setzt alle paar Minuten von einem Flussufer zum anderen über und ist kostenlos. Turku können wir jedem Finnlandreisenden nur wärmstens empfehlen; für uns war es der schönste Ort Finnlands.
Anschrift: Itäinen Rantakatu 72, 20810 Turku (am Fluss)
GPS-Koordinaten: 60.4377, 22.2424
Google Maps: https://goo.gl/maps/bRnVHW7SMrp
Anfahrt und Parken: Zu beiden Seiten des Flussufers des Aurajoki befinden sich kostenlose Parkplätze. Meist kann man hier 18 Stunden stehen; je näher man Richtung Innenstadt kommt, desto mehr verkürzt sich die erlaubte Parkzeit.
Warst Du auch schon mal in Turku? Wo hast Du Dein Wohnmobil abgestellt, kannst Du noch einen Stellplatz empfehlen? Was hat Dich denn besonders angesprochen in der Stadt?
Über die Autorin
Ramona Pingel
Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.
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