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Notebook, Kamera, Kühlschrank, Handy – So haben wir das Problem mit dem Strom gelöst

Für was brauchen wir alles Strom? Vor allem benötigen wir ihn für unser Leben im Wohnmobil: für die Innenbeleuchtung, den Betrieb der Wasserpumpe und teilweise für den Kühlschrank.

Die Sache mit dem Kühlschrank

Der Kühlschrank kann mit 220V, 12V (während der Fahrt) oder Gas betrieben werden; aber nur bei 220V und Gas wird er richtig kalt (und im Eisfach gibt es dann Eiswürfel für den GinTonic). Der 12V-Betrieb sorgt eigentlich nur dafür, dass die Temperatur gehalten wird, mehr aber auch nicht.

Adapter für Wohnmobil
Mit dem Adapter können wir Geräte mit USB-Kabel und mit Stecker für Zigarettenanzünder laden.

Außerdem haben wir noch einige Geräte, deren Akkus andauernd mit neuem Saft versorgt werden müssen. Das sind: zwei Handys, zwei Notebooks, mobiler Wifi-Router, Digitale Spiegelreflexkamera, ActionCam, Drohne, zwei eBook-Reader und ein Wasserkocher. Alles in allem doch recht viel Energie, die benötigt wird.

Aufbau unseres Stromnetzes

Unser Wohnmobil hat zwei Autobatterien. Eine Starterbatterie vorne im Motorraum, wie jedes normale Auto auch eine hat. Diese versorgt alle elektrischen Geräte während der Fahrt, wie Radio, Navi, Rückfahrkamera, Licht, usw. mit 12V-Strom.
Außerdem haben wir  noch eine zweite Verbraucherbatterie unter dem Fahrersitz, die allein für den Wohnbereich da ist. Diese hat eine Kapazität von 105aH.

Das Zwei-Batterien-System

Wenn der Motor läuft gibt es durch ein Relais eine elektronische Verbindung zwischen der Starter- und der Verbraucherbatterie, und beide werden mit der Lichtmaschine geladen. Wird der Motor ausgeschaltet, so wird auch automatisch die Verbindung zwischen beiden Batterien getrennt und die Batterie für den Wohnbereich versorgt alle angeschlossenen Geräte.

Eine Autobatterie kann aber immer nur 12V-Strom liefern. Und da die meisten Geräte und deren Netzteile, die wir zu Hause nutzen, 220V brauchen, können diese nicht direkt in einem 12V-Netz betrieben werden.

Wechselrichter ja oder nein?

Für das Problem gibt es sogenannte Wechselrichter. Diese wandeln den 12V-Strom auf 220V um und kosten so 200-500 Euro. Je nachdem wie viel Watt das Gerät benötigt, welches am Wechselrichter betrieben werden soll.

Bei der Umwandlung  durch den Wechselrichter wird außerdem einiges an Energie verbraucht und der Einsatz ist daher nur bedingt sinnvoll. Die meisten Geräte, wie Handys, lassen  sich auch prima mit 12V laden, beziehungsweise im heimischen Stromnetz von 220V auf teilweise sogar nur 5V runter wandeln.

Wir haben uns gegen einen Wechselrichter entschieden und setzen auf ein reines 12V-Netz. Dazu haben wir einen Mehrfachverteiler für USB und Zigarettenanzünder gekauft. Hier schließen wir alle USB-Geräte wie Handys usw. an. Für die Notebooks haben wir extra 12V-Netzteile gekauft: ein Universalnetzteil von Hama mit tausenden Adaptern und ein spezielles für das Lenovo Thinkpad (der Anschluss war nicht bei dem Universaladapter dabei :-(). Wenn wir nicht an einem externen Stromnetz hängen müssen wir auf den Wasserkocher verzichten. Aber das funktioniert ganz gut.

Landstrom
Unser Landstromkabel. Natürlich mit Labelaufkleber mit unserem Autokennzeichen, von Papa Pingel.

Bei Landstrom ist alles einfacher

Wenn wir auf einem Campingplatz oder auf einem Stellplatz sind, auf dem wir unser Stromkabel (natürlich mit Aufklebern mit unserem Nummernschild! – Danke Papa :-)) einstecken können, dann versorgt dieses 220V-Netz unseren Kühlschrank, lädt unsere Verbraucherbatterie auf und wir können an normalen Steckdosen im Innenraum auch unsere normalen Stecker und Netzteile benutzen wie wir es in einem normalen Haus gewohnt sind.

Glühbirnen wurden alle ausgetauscht

Unser Wohnmobil ist schon 15 Jahre alt und sämtliche originalen Lampen waren noch mit alten Glühdraht-Leuchtmitteln ausgestattet. Wir haben alle Glühbirnen (natürlich hatten alle unterschiedlichen Fassungen …) ausgetauscht und durch LED-Birnen ersetzt. Hierdurch verbraucht unsere Beleuchtung nur noch 1/3 so viel Strom wie vorher.

Solar für mehr Unabhängigkeit

Solaranlage
Die Solaranlage auf dem Dach unseres Wohnmobils ermöglicht es uns, weitestgehend unabhängig zu sein.

Da wir aber auch gerne mal ein paar Tage am Stück an einem Platz stehen wollen, auf dem es keinen Stromanschluss gibt, ohne  nach ein paar Tagen extra eine Runde mit dem Wagen rumfahren zu müssen, damit die Lichtmaschine die Batterie wieder auflädt, haben wir uns vor der Abfahrt dazu entschieden, eine Solaranlage einzubauen.

Wir haben dann eine Solaranlage mit nur 100 Watt gekauft und auf dem Wohnmobildach montiert. Und sobald die Sonne scheint, wird unsere Batterie mit kostenlosem Strom aufgeladen. Für die genaue Berechnung der Größe der Solaranlage gibt es extra Rechner. Wir haben das aber vorher nur grob berechnet. Mit unserem Equipment im Sommer (mal gucken wie es im Winter wird) haben wir bisher noch keine Probleme mit zu wenig Strom gehabt, wir brauchen eigentlich keinen 220V Strom mehr.

Kurz zusammengefasst:

– Austausch aller Leuchtmittel gegen LED

– Kein Einsatz eines Wechselrichters

– 12V-Netzteile für die Notebooks

– USB/Zigarettenanzünder-Verteiler

– Einbau Solaranlage

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Der Umbau

Das Design von Wohnmobilen zielt ganz sicher nicht auf unsere Generation ab, das haben wir sehr schnell rausgefunden. Die Designs sind sehr antiquiert, so auch bei unserem Knaus. Unser Plan war also, mit möglichst wenig Budget und Aufwand, das Innendesign des Wohnmobils nach unseren Vorstellungen zu verändern und Ausrüstung, die wir gerne noch zusätzlich haben wollten, zu verbauen.

Bezüge und Vorhänge

Die schnellste und einfachste Art, einen Innenraum umzugestalten, sind sicherlich neue Stoffe. Also haben wir uns einen Stoff für die Polster ausgesucht und zum Schneider gebracht (Stoff 119,- + 400,- fürs Nähen). Die Blenden für die Wände konnten wir selbst beziehen. Hier ein Tipp am Rande: Mit einem Elektrotacker macht das zwar wahnsinnig viel Spaß, aber achtet auf die Länge der Tackernadeln, sonst schießt ihr durch das Brett durch. Ein gewöhnlicher Tacker tut’s auch.
Die weißen Spitzengardinchen sind ersatzlos rausgeflogen, lediglich neue Vorhänge haben wir angebracht (Vorhangstoff 45,-). Hier haben wir nichts fürs Nähen zahlen müssen – herzlichen Dank an unsere Freundin Jenny, die bis ein Uhr nachts an der Maschine saß!! Noch zwei Kissen von IKEA – fertig.

Vorher:

  Nachher:

Lampen und Elektronik

Um Energie zu sparen haben wir sämtliche Lampen ausgebaut und gegen LEDs ausgetauscht. Außerdem haben wir uns eine Solaranlage fürs Dach (um möglichst autark zu sein) und eine Rückfahrkamera gegönnt. USB-Steckdosen für unsere Laptops, Handys, Kamera, Bosebox und was wir sonst noch laden müssen. Beim Anbringen und vor allem Verlegen des Stroms hat uns Ulis Vater sehr geholfen.

Das Bett

Das Bett im Alkoven hat einen vernünftigen Lattenrost, was wir schonmal super fanden. Die Schaumstoffmatratzen sind für einen Urlaub sicher auch okay, aber nicht für ein ganzes Jahr. Also haben wir eine richtige Matratze reingelegt. Aus den alten Schaumstoffmatratzen haben wir Teile ausgeschnitten und die Lücken rund um die Matratze geschlossen, um eine durchggehende Liegefläche zu haben.

 

Stauraum

Der Knaus hat einen Außenschrank, in dem wir gerne Tisch, Stühle, Grill, Stromkabel und dergleichen unterbringen möchten. Die Vorhandenen Regalbretter haben wir hier ausgebaut und auf die Größen unseres Equipments angepasst. Ein Haken sorgt dafür, dass die Kabel nicht überall rumfliegen und die Stange, um die Markise auszufahren, hat jetzt auch einen festen Platz zum einhaken. Im Kleiderschrank gab es keine Regalböden, die haben wir noch eingebaut, damit jeder zwei Fächer für Klamotten hat.

Der Hund

Um Pepito während der Fahrt sicher unterzubringen hatte ich einen Hundeanschnallgurt gekauft. Doch dann fanden wir die Idee doch schwierig, dass der Hund während der Fahrt auf der Sitzbank liegt – was passiert bei einer Bremsung? Fliegt er dann nicht vom Sitz und hängt unbequem am Gurt fest? Also haben wir uns was anderes einfallen lassen und zwischen die beiden Sitzbänke ein abnehmbares Netz gespannt. Jetzt hat Pepito unter dem Tisch ein gemütliches Nest und wird vom Netz aufgefangen, sollte die Fahrt mal turbulenter werden. Er fühlt sich bereits sehr wohl in seiner Höhle und sieht auch während der Fahrt keine Veranlassung, diese zu verlassen, sondern schläft genüsslich ein, sobald der Wagen sich in Bewegung setzt.

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Wieso ein Wohnmobil? – Diese Anforderungen hatten wir an unser mobiles Zuhause

Wir fahren einen „weißen Elefanten“, ein klassisches weißes Wohnmobil mit Alkoven-Aufbau. Unser Knaus Sport Traveller mag nicht das coolste und schnittigste Fahrzeug sein, aber es erfüllt unsere Anforderungen, ist kompakt und dennoch geräumig und sehr wohnlich. Nach langer, recht frustrierender Suche, haben wir unser neues Heim bei ebay Kleinanzeigen entdeckt und sofort war klar: das ist es! Wir hatten bis dahin so viel hässliche Polster, rostige Karosserien, düstere Eiche-rustikal-Innenräume, versiffte Teppiche und olle Häkelgardinen gesehen, dass wir so erleichtert waren, endlich doch ein Gefährt zu finden, das hell und freundlich, gut in Schuss, gepflegt und einigermaßen modern aussah!

Wieso ein Wohnmobil? – Wohnmobil versus Kastenwagen

Ursprünglich hatten wir kleinere Wagen im Blick, wie zum Beispiel den Ford Nugget oder den VW California. Doch schnell haben wir festgestellt, dass diese sehr viel teurer als ein Wohnmobil sind, dafür aber wesentlich kleiner und mit weniger komfortabler Ausstattung, wie beispielsweise Toilette, Alkoven usw. Häufig sind Kastenwagen auch nicht unbedingt kürzer als Wohnmobile, nur schmaler und beengter. Da der Wagen aber für längere Zeit unser Zuhause sein sollte und wir uns auch in den Wintermonaten darin aufhalten und wohlfühlen müssen, war es uns schon wichtig, einigermaßen viel Platz zu haben.
Wir sind keine Selbstausbauer. Der Wagen sollte kein langfristiges Bastelprojekt werden, denn wir wollten nicht monatelang auf den Umbau verschwenden, sondern zügig losfahren können. Daher sollte es ein Gefährt sein, das grundsätzlich gut in Schuss ist und wo wir nur noch optionale Schönheitskorrekturen und praktische Anpassungen vornehmen müssten.

Was waren unsere Anforderungen?

Auf Platz eins unseres Anforderungskatalogs war ein geräumiges Bett, das man nicht jeden Morgen umbauen muss und das keinen Platz im Wohnraum wegnimmt. Wir hatten also von Anfang an einen Alkoven im Kopf. Platz zwei war eine finanzielle Höchstgrenze von 10.000 Euro. Alle weiteren Wünsche wurden in Abstufung von „wäre schon echt gut“ bis „nice to have“ aufgelistet (natürlich in einer Excel-Tabelle – Danke Uli!). Auf der Liste standen folgende Wünsche:

  • Länge unter sechs Meter (für mehr Flexibilität, damit wir uns auch problemlos innerhalb der Städte bewegen können)
  • Bad oder zumindet eine Toilette
  • Solaranlage
  • Markise
  • Fahrradträger
  • Dachgepäckbox

Am Ende war unser Knaus leider doch wesentlich teurer als geplant, wir haben 14.000 Euro bezahlt. Dafür ist er aber von allen Katastrophen die wir uns angesehen haben der jüngste, best gepflegteste und bestausgestattete Wagen und der, der uns das sicherste Gefühl vermittelt hat. In alle anderen hätten wir noch richtig viel investieren müssen, um sie wohnlich zu machen, auszustatten und zu reparieren. Unser Wagen war im Prinzip sofort abfahrbereit, gewartet und okay vom Ambiente. Alles was wir jetzt noch gemacht haben, war, den Wagen ein bisschen vom Style zu verändern und ein paar Umbauten, um ihn mehr an unsere Bedürfnisse anzupassen – also ihn einfach zu unserem Bus zu machen. Ein geräumiges Bad, mit Dusche und WC hat er. Dachgepäckkoffer war auch schon drauf, Markise und ein Fahrradträger ebenfalls. Der Alkoven ist geräumig und gemütlich und wir finden es sehr praktisch, unser Bett nicht jeden Morgen umbauen zu müssen. Eine Solaranlage haben wir noch selbst aufs Dach montiert. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit unserem Knausi.

Was für ein Wohnmobil fährst Du? Und warum hast Du Dich für dieses Modell entschieden?

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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