Patras

Bari – Darum lohnt sich ein Bummel durch die Hauptstadt Apuliens

Sechzehn Stunden hat die Überfahrt mit der Fähre von Patras nach Bari gedauert. Eine Kabine war für uns zu teuer und Camping an Bord ist erst ab April möglich (wir waren aber Anfang März uunterwegs) und so haben wir versucht, es uns auf Sitzen so gemütlich wie möglich zu machen. Als Entschädigung für die wenig bequeme Seefahrt hat uns Bari am Vormittag mit strahlendem Sonnenschein und T-Shirt-warmen Wetter empfangen.

Eine typische Gasse in der Altstadt von Bari.

Lange wollten wir uns nicht in der Stadt aufhalten, aber doch zumindest einen Bummel durch die Altstadt unternehmen. Hier kommt man sich vor, als würde man durch eine Filmkulisse laufen: Enge, verwinkelte Gassen, Kopfsteinpflaster und wenn man nach oben schaut, sieht man den blauen Himmel durch die frisch gewaschene Wäsche, die über die Straße gespannt zum Trocknen aufgehängt wurde. Natürlich gibt es auch zahlreiche wunderschöne Kirchen, wie zum Beispiel die romanische Kathedrale San Sabino, mit ihrer weißen Fassade.

Die Kathedrale San Sabino in der Altstadt Baris beherbergt eine barocke Krypta mit mittelalterlichen Fresken.

Von der malerischen Altstadt sind wir noch in die Innenstadt geschlendert und haben es sehr genossen, dass die Italiener wieder wert auf schöne Kleidung und ein gepflegtes Äußeres legen. Die Menschen, die an uns vorbeigingen rochen alle so gut, überall gab es zwischen den Modeläden auch Kunstgalerien und der Kaffee schmeckt fantastisch und kostet kaum etwas. Nach dem doch eher rustikalen Peleponnes, haben wir hier die Ästhetik und Kultur regelrecht aufgesogen.

An einem Stand haben wir uns leckere Wraps und Panini besorgt und genüsslich im Park vor der Universität gefrühstückt, bevor wir zurück zum Hafen flaniert sind, wo wir unser Wohnmobil geparkt hatten. Es war zwar nur ein relativ kurzer Besuch in Bari, aber wir nehmen ein sehr schönes Bild dieser Stadt mit.


Anfahrt und Parken: Wenn Du mit der Fähre ankommst, macht es Sinn, gleich im Hafengelände zu parken. Die Parkplätze sind hier kostenlos und das Gelände wird bewacht. Von hier ist man zu Fuß in wenigen Minuten in der Altstadt.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Keine Empfehlung – Warum wir uns Patras besser hätten sparen sollen

Mit 214 000 Einwohnern ist Patras die viertgrößte Stadt Griechenlands. Sie liegt auch wunderschön, am Golf von Patra, hat eigene Strände, einen Hafen, eine Burg … . Es könnte alles so schön sein, dennoch hat uns selten eine Stadt spontan so abgeschreckt wie diese. Auf unserer Reise war das ganz klar die bislang unattraktivste Stadt.

Die Stadt erstickt am Verkehr

Leuchtturm Patras
Der kleine Leuchtturm an der Promenade von Patras.

Geparkt haben wir in Hafennähe, auf dem kostenlosen Parkplatz am Leuchtturm – einem erst 1999 errichteten, verkleinerten Nachbau des ursprünglichen Leuchtturms. Von hier ist man direkt in der Innenstadt, die uns mit unfassbar lautem und stinkendem Autoverkehr empfangen hat. Als erstes kommt man, wenn man von hier losläuft, an der Kirche Agios Andréas vorbei, der prachtvollen Hauptkirche der Stadt, in der die Schädelreliquie des Apostels Andreas verwahrt wird. Dieser orthodoxe Prachtbau ist das mit Abstand Schönste, was wir in der Stadt entdecken konnten.

Kurze Verschnaufpause auf der Platia Ipsila Alónion

Weiter durch enge, staubige Gassen erreichten wir schließlich die Platia Ipsila Alónion, ein großer, relativ ruhiger Platz, gesäumt von Cafés. Weil wir uns bis hierhin nur fluchtartig durch den hektischen, lauten Dschungel gekämpft hatten, haben wir uns erstmal auf eine Bank gesetzt und durchgeatmet. Allerdings war die Laune schon völlig im Keller und der Platz ist jetzt auch nicht besonders schön. Trotzdem wollten wir uns wenigstens noch das Römische Odeon und die Burg mit dem schönen Ausblick anschauen. Eigentlich hatten wir auch eine ganze Liste von Dingen, die wir besorgen wollten, wenn wir mal wieder in eine größere Stadt kämen, aber daran war schon gar nicht mehr zu denken.

Über die Straße zu kommen ist nicht so einfach

Also haben wir uns missmutig weiter zum Odeon durchgeschlagen – an jeder Straße die man überqueren muss, steht man gerne mal mehrere Minuten, bis man sich wagemutig einfach in das Chaos schmeißt und hofft, es wird schon gut gehen. Am Odeon angekommen, war das natürlich alles wieder abgezäunt und wir wurden barsch von einem Aufseher darauf aufmerksam gemacht, dass Hunde nicht aufs Gelände dürfen. Das war’s. An dieser Stelle hatten wir endgültig die Schnauze voll, haben auf dem Absatz kehrtgemacht und sind zu unserem Bus zurück gehastet und so schnell wie möglich aus diesem Moloch aus Lärm, Gedränge, Autoabgasen und Dreck geflüchtet.

Patras können wir also nicht unbedingt empfehlen. Und das obwohl es die Karnevalshochburg Griechenlands sein soll, was uns als Kölner ja erstmal positiv voreingenommen hat. Aber am Ende hat die Stadt uns leider nur übelste Laune und Kopfschmerzen beschert.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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