Cefalù – Mehr Sizilien geht nicht
Das Städtchen Cefalù liegt zwischen Capo d’Orlando und Palermo und wird, nach Taormina, als schönster Ort Siziliens gehandelt, da es so authentisch und typisch sizilianisch sein soll. Stimmt, Cefalù ist ein wirklich hübsches Städtchen, mit den klassischen schmalen Gassen, durch die man am Ende das Meer sehen kann, urige Restaurants, einer beeindruckenden Kathedrale mit Kloster und allem was zu einer sizilianischen Stadt eben so dazu gehört. Die Stadt liegt am Fuße des Rocca di Cefalù, einem etwa 270 Meter hohen, markantem Kalksteinfelsen.
Gerne hätten wir uns das an die Kathedrale angegliederte Kloster angesehen, doch leider war es geschlossen, als wir da waren. Auch sind wir, als es endlich aufhörte zu regnen und wir mal aus unserem Wohnmobil rauskonnten, voller Tatendrang zum Rocca die Cefalù gestiefelt, wo wir ebenfalls nicht hochgelassen wurden: „Bei Regen und Sturm kein Zutritt“. So entging uns leider dieser Burgberg, auf dem man (für vier Euro Eintritt) die Reste eines Dianatempels aus dem 9. Jhd. v. Chr, eine byzantinische Kapelle aus dem 7. Jhd, eine arabische Zisterne und eine Kastellruine aus normannischer und staufischer Zeit bestaunen kann.
Entdeckt haben wir aber in einem Hinterhof einen öffentlicher Waschplatz aus dem Mittelalter (Lavatoio medievale), der wahrscheinlich aus arabischer Zeit stammt. Unter den Häusern fließt hier ein Wasserlauf durch und füllt die in den Fels gehauenen Waschbecken.
Wegen seiner authentischen Art und der romantischen Gassen ist Cefalù aber eben auch sehr von Touristen überlaufen. Schon jetzt, Ende März, kam hier ein Reisebus nach dem nächsten an und spuckte einen Schwall Touristen (meist übrigens Deutsche) in die Innenstadt aus. Wie das wohl erst in den Sommermonaten sein muss? Nichts desto trotz ist Cefalù ein wirklich sehenswerter Ort und wir sind gerne durch die Gassen gebummelt und waren am Samstagabend sehr lecker Essen.
Von Cefalù aus lohnt sich ein Ausflug nach Gibilmanna, im Madonie-Gebirge.
GPS-Koordinaten: 38.039869, 14.031477
Anfahrt und Parken: Wir haben vor der Stadt unten im Hafen übernachtet. Nicht der allergemütlichste Platz, aber überraschend ruhig. Außer uns standen auch noch ein paar andere Wohnmobile hier. Wasser zum Auftanken gab es hier leider keins. Vom Hafen aus ist man in wenigen Minuten zu Fuß in der Innenstadt.
Über die Autorin
Ramona Pingel
Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.
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