Wieso ein Wohnmobil? – Diese Anforderungen hatten wir an unser mobiles Zuhause
Wir fahren einen „weißen Elefanten“, ein klassisches weißes Wohnmobil mit Alkoven-Aufbau. Unser Knaus Sport Traveller mag nicht das coolste und schnittigste Fahrzeug sein, aber es erfüllt unsere Anforderungen, ist kompakt und dennoch geräumig und sehr wohnlich. Nach langer, recht frustrierender Suche, haben wir unser neues Heim bei ebay Kleinanzeigen entdeckt und sofort war klar: das ist es! Wir hatten bis dahin so viel hässliche Polster, rostige Karosserien, düstere Eiche-rustikal-Innenräume, versiffte Teppiche und olle Häkelgardinen gesehen, dass wir so erleichtert waren, endlich doch ein Gefährt zu finden, das hell und freundlich, gut in Schuss, gepflegt und einigermaßen modern aussah!
Wieso ein Wohnmobil? – Wohnmobil versus Kastenwagen
Ursprünglich hatten wir kleinere Wagen im Blick, wie zum Beispiel den Ford Nugget oder den VW California. Doch schnell haben wir festgestellt, dass diese sehr viel teurer als ein Wohnmobil sind, dafür aber wesentlich kleiner und mit weniger komfortabler Ausstattung, wie beispielsweise Toilette, Alkoven usw. Häufig sind Kastenwagen auch nicht unbedingt kürzer als Wohnmobile, nur schmaler und beengter. Da der Wagen aber für längere Zeit unser Zuhause sein sollte und wir uns auch in den Wintermonaten darin aufhalten und wohlfühlen müssen, war es uns schon wichtig, einigermaßen viel Platz zu haben.
Wir sind keine Selbstausbauer. Der Wagen sollte kein langfristiges Bastelprojekt werden, denn wir wollten nicht monatelang auf den Umbau verschwenden, sondern zügig losfahren können. Daher sollte es ein Gefährt sein, das grundsätzlich gut in Schuss ist und wo wir nur noch optionale Schönheitskorrekturen und praktische Anpassungen vornehmen müssten.
Was waren unsere Anforderungen?
Auf Platz eins unseres Anforderungskatalogs war ein geräumiges Bett, das man nicht jeden Morgen umbauen muss und das keinen Platz im Wohnraum wegnimmt. Wir hatten also von Anfang an einen Alkoven im Kopf. Platz zwei war eine finanzielle Höchstgrenze von 10.000 Euro. Alle weiteren Wünsche wurden in Abstufung von „wäre schon echt gut“ bis „nice to have“ aufgelistet (natürlich in einer Excel-Tabelle – Danke Uli!). Auf der Liste standen folgende Wünsche:
- Länge unter sechs Meter (für mehr Flexibilität, damit wir uns auch problemlos innerhalb der Städte bewegen können)
- Bad oder zumindet eine Toilette
- Solaranlage
- Markise
- Fahrradträger
- Dachgepäckbox
Am Ende war unser Knaus leider doch wesentlich teurer als geplant, wir haben 14.000 Euro bezahlt. Dafür ist er aber von allen Katastrophen die wir uns angesehen haben der jüngste, best gepflegteste und bestausgestattete Wagen und der, der uns das sicherste Gefühl vermittelt hat. In alle anderen hätten wir noch richtig viel investieren müssen, um sie wohnlich zu machen, auszustatten und zu reparieren. Unser Wagen war im Prinzip sofort abfahrbereit, gewartet und okay vom Ambiente. Alles was wir jetzt noch gemacht haben, war, den Wagen ein bisschen vom Style zu verändern und ein paar Umbauten, um ihn mehr an unsere Bedürfnisse anzupassen – also ihn einfach zu unserem Bus zu machen. Ein geräumiges Bad, mit Dusche und WC hat er. Dachgepäckkoffer war auch schon drauf, Markise und ein Fahrradträger ebenfalls. Der Alkoven ist geräumig und gemütlich und wir finden es sehr praktisch, unser Bett nicht jeden Morgen umbauen zu müssen. Eine Solaranlage haben wir noch selbst aufs Dach montiert. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit unserem Knausi.
Was für ein Wohnmobil fährst Du? Und warum hast Du Dich für dieses Modell entschieden?
Über die Autorin
Ramona Pingel
Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.
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