Kalabrien

Tropea – Kleine Perle im Süden Kalabriens

Wir haben in Süditalien ja schon einige süße Dörfer mit den typischen schmalen Sträßchen gesehen, aber Tropea hat das mit den engen Gassen nochmal ganz neu definiert. Hier sind sie so eng, dass man sich überlegt, wenn man nach der Pizza auch noch den leckeren Nachtisch verputzt hat, vielleicht doch lieber einen anderen Weg vom Restaurant zurückzunehmen, weil man womöglich sonst steckenbleibt. Der Ort ist auf jeden Fall vollkommen hinreißend und durch und durch typisch italienisch; hier macht es einfach Spaß, im Gassengewirr verloren zu gehen und mal zu schauen, wo man so rauskommt.

Prima Aussicht vom Rande der Altstadt aus

Tropea
Etwa 40 Meter hoch trohnt die Altstadt über dem Meer.

Tropea ist so beengt gebaut, da es auf einem etwa 40 Meter hohen Felsen oberhalb des tyrrhennischen Meeres gebaut ist. Vom Rande der Altstadt hat man immer wieder tolle Aussichtspunkte, entweder auf das Meer und die auf einem Felsen gelegene Kirche Santa Maria dell’ Isola, oder auf die grün bewachsenen Berge im Landesinnern.

Auto lieber außerhalb der Stadt parken

Unglaublicherweise fahren hier trotzdem Autos! Das Fahrzeug der Wahl ist auch hier – wie offenbar auch im restlichen Süden Italiens weit verbreitet – der alte Fiat Panda (am liebsten in Türkis) oder ein kleiner Piaggio Ape 50. Keinesfalls sollte man mit einem größeren Auto in die Altstadt von Tropea fahren. Am besten aber fährt man eigentlich gar nicht mit dem Auto rein – erst recht nicht mit einem Wohnmobil –, sondern parkt außerhalb.

Ein heißer Tipp von Jana und Dennis: Unbedingt „La Bomba“, ein höllisch scharfes, aber extrem leckeres Pasta-Sugo probieren!

Wir haben einen Parkplatz unterhalb der Stadt, am „Lido Blanca Beach“ gefunden. In den Sommermonaten sind die zahlreichen Beachbars und der wunderschöne weiße Sandstrand sicher gut gefüllt. Jetzt, Mitte März, war noch alles geschlossen und unbelebt. Zwei Nächte haben wir hier verbracht und den Blick auf das türkisfarbene Meer und die Vulkaninsel Stromboli genossen.

Anschrift: Tropea, 89861 Vibo Valentia, Italien

GPS-Koordinaten: 38.674302, 15.887679

Anfahrt und Parken: Parkplatz unterhalb der Altsadt, am Lido Blanca Beach. In den Sommermonaten kostenpflichtig, in der Nebensaison umsonst. Anfahrt über eine sehr steile Straße, mit zwei engen Kurven. Morgens und abends kommen ein paar Hundebesitzer und Jogger vorbei und zweimal am Tag kommt die Polizei auf ihrer Kontrollrunde hier lang, ansonsten war es sehr ruhig.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Der Sila Nationalpark – Italien kann mehr als nur Meer

Es ist schon ein absoluter Luxus, jeden Morgen vom sanften Plätschern des Meeres geweckt zu werden. Wenn wir uns im Internet Bilder von unseren Stellplätzen ansehen, so sind diese immer vollkommen überfüllt mit Badegästen und ein Sonnenschirm steht hier am nächsten. Zu dieser Jahreszeit aber ist hier kein Mensch und die schönsten Traumstrände gehören uns allein.

Kiefernwald im Sila Nationalpark.

Dennoch war es mal wieder Zeit für ein bisschen Wald und Berge und so sind wir rauf in den Sila Nationalpark gefahren. Dieser liegt auf einem Hochplateau, etwa 1400 m über dem Meeresspiegel, im Herzen Kalabriens. Unserem Knausi verlangte die Tour einiges ab (das nächste Wohnmobil hat Allradantrieb!), aber letztlich hat er es doch geschafft. Unser Ziel war das Besucherzentrum Cupone, wo wir auf einem großen Parkplatz, direkt am Lago de Cecita, einen schönen Platz fanden.

Kiefernwälder und Wölfe

Am nächsten Morgen sind wir früh zu einer Wanderung aufgebrochen. Durch einen Kiefern- und Buchenwald ging es erstmal sehr lange bergauf und weiter oben lag tatsächlich auch noch eine ganze Menge Schnee. Der Sila Nationalpark ist einer der wenigen Orte Kalabriens, wo es noch frei lebende Wölfe gibt. Zwei konnten wir tatsächlich von ganz nah sehen, allerdings in einem Gehege. In freier Wildbahn haben wir aber ein Reh überrascht, das und gegen den Wind wohl nicht gewittert hatte.

Hier oben lag tatsächlich noch Schnee.

Nach ein paar Stunden änderte sich schlagartig das Wetter, es zog sich zu und die Temperaturen fielen rapide ab. Wir haben uns beeilt wieder zurück zu unserem Wohnmobil zu kommen und erreichten leicht durchgefroren das schützende Dach, gleichzeitig mit dem Regen. Ein Blick auf die Wetter-App verriet uns, dass sich eine Kältefront über uns zusammengezogen hatte und die Temperaturen noch weiter fallen sollten – in der Nacht sogar bis in den Minusbereich. Wir haben also zugesehen, dass wir fix aus den Bergen wieder runterkamen, bevor es so richtig unangenehm wurde.

Winterwetter bei der Fahrt nach unten

Die Fahrt runter wurde erschwert durch Regen, Sturm, Graupel und eine dicke Nebelsuppe. Rechts und links der Straße lag noch viel Schnee und jetzt war uns auch klar, wieso man hier aufgefordert wird, bis Mitte April noch Schneeketten dabei zu haben. Wir kamen durch verlassene Orte, die offenbar nur zur Skisaison bewohnt sind. Maccone, ein gar nicht mal so kleiner Ort, wirkte wie eine Geisterstadt: Alle Türen und Fensterläden waren verriegelt, kein Mensch auf der Straße und an einem Haus hiengen noch die Überreste der Weihnachtsbeleuchtung und gaben letzte Zuckungen von sich. Fast schon unheimlich.

Zum Lago Cecita kamen auch einige Sonntagsausflügler.

Nach knapp zwei Stunden hatten wir wieder die Küste erreicht, wo uns aber ein ähnliches Bild wie in den Bergen empfing. Auch hier waren die Orte wie ausgestorben, allerdings weil sie auf die Sommergäste warteten. Der Küstenabschnitt bei Falerna Marina an dem wir gelandet sind, sah nicht nur ziemlich verlassen aus, sondern auch ganz schön heruntergekommen. Hier braucht es sicher mehr als Sonne und einen Eimer Farbe, um das für die Sommerurlauber wieder attraktiv zu machen. Insgesamt ein ziemlich trauriger Anblick, weshalb wir auch nur eine Nacht hiergeblieben sind.

Anschrift: 87058 Cosenza, Italien

GPS-Koordinaten: 39.377448, 16.539357

Anfahrt und Parken: Cupone ist eins der zahlreichen Besucherzentren im Sila Nationalpark. Der große Besucherparkplatz grenzt an einen See und bietet ausreichend Bäume für Schattenparkplätze. Durch herabfließendes Quell- oder Schmelzwasser war der Parkplatz leider recht matschig und ein Auto hat sich in der Dämmerung hier festgefahren. Es gibt Toiletten, dei allerdings in der Nebensaison abgeschlossen sind. Auf der anderen Straßenseite – von wo die gut beschilderten Wanderwege anfangen – befindet sich ein kleines Imbiss- und Informationshäuschen, außerdem ein Museum und Lehrpfade über Pflanzen und Steine.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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