Grotta di Castellana – Ein Ausflug in eine fantastische Welt

Die Ortschaft, in deren Nähe sich die Grotta di Castellana befindet, heißt Castellana Grotte. Das beschreibt ganz gut die Bedeutung, die diese Höhle für die Region hat, denn sie ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen Apuliens und Besucher kommen aus der ganzen Welt hierher, um diese zu bestaunen. Allein für die Grotte wurden hier zahlreiche Hotels, Restaurants, Souvenirläden, Parkplätze, eine Touristeninformation, eine eigene Bahnstation und sogar ein ganzes Shoppingcenter im Nirgendwo errichtet.

60 Meter in die Tiefe

Die geführte Wanderung geht drei Kilometer durch die Grotte, in etwa 60 Metern Tiefe. Da im Innern der Höhle kein Austausch mit draußen mehr stattfindet, bleibt die Temperatur hier unten das ganze Jahr beständig bei etwa 17 Grad. Von der riesigen Eingangshöhle, mit einer großen Oberlichtöffnung, durch die die Höhle 1938 vom Höhlenforscher Franco Anelli entdeckt wurde, gelangt man durch teilweise schmale Gänge in die Tiefe. Die Höhlen und Korridore durch die man kommt, sind voll mit Stalaktiten und Stalagmiten, sowie allen möglichen fantastischen Ausformungen. Stalakmiten wachsen etwa einen Zentimeter in hundert Jahren; Stalaktiten benötigen dagegen für die gleiche Länge „nur“ etwa 50 Jahre, da hier die Schwerkraft nachhilft. Daher weiß man, dass diese Höhle vor etwa 90 Millionen Jahren entstanden ist.

Durch das große Oberlicht in der riesigen Eingangshöhle malen Sonnenstrahlen ein Gesicht auf die Felswand.

Das Highlight ist die Weiße Grotte

Viele der Formationen sind komplett weiß, da das Wasser, das an ihnen herabläuft und das Calcium mitbringt, von den verschiedenene Erdschichten, durch die es gesickert ist, bereits gefiltert wurde und sehr sauber in der Tiefe ankommt. Am Ende des Weges befindet sich das Juwel der Höhle, die „Weiße Grotte“. Das Fotografierren ist leider nur in der ersten großen Höhle gestattet, aber auf der Webseite der Grotte di Castellana bekommt man einen kleinen Eindruck von der Schönheit der Gebilde.

Fantasievolle Gebilde geben den Höhlen ihre Namen

Um sich miteinander verständigen zu können, haben die Höhlenforscher bei den Ausgrabungen den einzelnen Höhlen und Korridoren Namen gegeben, die sich aus den Erscheinungsformen jeweils prägnanten Formationen ergaben. So gibt es zum Beispiel die Höhle der Wölfin, den Korridor der Schlange u. Ä. Man kommt vorbei an Gebilden die aussehen wie eine Eule, eine Qualle, ein geschmolzenes Eis, ein Kamel oder ein Altar mit Betenden davor. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

16 Euro Eintritt sind zwar ein ganz schön stolzer Preis, aber wir finden, der Ausflug hat sich sehr gelohnt. Etwas Vergleichbares und besonders in dieser Größenordnung, haben wir noch nie gesehen und so war der Besuch der Grotte di Castellana für uns ein sehr besonderes Erlebnis.

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Anschrift: Piazzale Anelli, 70013 Castellana Grotte BA, Italien

GPS-Koordinaten: 40.875425, 17.148838

Anfahrt & Parken:
Die Grotte ist schon viele Kilometer vorher sehr gut ausgeschildert. Am Anfang des Geländes befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem wir auch über Nacht standen. Für Wohnmobile kostet er 5 Euro am Tag, zahlbar bei einem freundlichen Herrn im Kassenhäuschen. Gleich neben dem Parkplatz befindet sich die Toursteninformation, die aber erst ab April geöffnet hat.

Eintrittspreise & Öffnungszeiten:
Der Eintritt kostet 16 Euro pro Person, für Kinder unter 5 Jahren ist der Besuch kostenlos. Es gibt die Wahl zwischen zwei Führungen – einer etwa 50minütigen, die einen Kilometer lang ist und der großen, etwa zweistündigen, die drei Kilometer lang ist. Die Höhle ist das ganze Jahr über geöffnet, allerdings finden in der Nebensaison Führungen nur vormittags statt (10, 11, 12 und 13 Uhr). Erst ab April werden auch nachmittags Führungen angeboten (ohne Führung kann man nicht in die Höhlen) und auch erst dann in weiteren Sprachen, wie Deutsch und Englisch.

 

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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