Svartisen – Warum sich ein Ausflug zum großen Gletscher unbedingt lohnt

In der letzten Woche haben wir wieder so viel erlebt, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Ein absolutes Highlight der vergangenen Tage war aber ganz klar der Svartisen Gletscher. Er liegt am Polarkreis, im Saltfjellet-Svartisen Nationalpark.
An dem Tag stimmte einfach alles: Das Wetter hätte nicht schöner sein können, der Nationalpark an sich ist mit seinen hohen Bergen und dichten Wäldern schon allein einen Besuch wert und schon die Fahrt dahin hat total Spaß gemacht und außer uns war kaum ein anderer auf dieser Straße unterwegs.

Saltfjellet-Svartisen Nationalpark
Der Saltfjellet-Svartisen Nationalpark lohnt sich auch schon ohne den Gletscher.

Wir haben abends auf dem Parkplatz am See campiert und sind am nächsten Morgen gleich mit dem ersten Boot übergesetzt. Nach einer zwanzigminütigen, gemütlichen Bootstour über den See, kamen wir an einem tosenden Wasserfall an. Dann ging es noch ein paar Kilometer zu Fuß durch eine felsige Mondlandschaft, mit Seen und immer wieder tollen Aussichten auf die umliegenden, schneebekrönten Berge, von denen überall Wasserfälle runterliefen. Schließlich kamen wir am Gletscher an und der Anblick hat uns ganz schön von den Socken gehauen. Sowas hatte ich bisher noch nicht gesehen. Verdammt beeindruckend, so viel Eis. Wir sind dann noch höher und näher ran geklettert und haben dieses Erlebnis voll ausgekostet.

Was wir gesehen haben, war allerdings nur der Austerdalsisen, eine von 60 Gletscherzungen. Der eigentliche Gletscher erstreckt sich über 370 km² und liegt oberhalb auf einem Plateau, auf dem im Winter zehn bis fünfzehn Meter Schnee fallen. Wir sind hier im T-Shirt rumgelaufen und haben uns einen Sonnenbrand geholt. Der gesamte Weg, den wir rauf zum Gletscher gelaufen sind, war noch vor wenigen Jahrzehnten komplett von Eis bedeckt.

Fußweg zum Svartisen
Für den Fußweg zum Gletscher solltet ihr wirklich gutes Schuhwerk anziehen.

Infos

– Die Fähre zum Gletscher fährt von Mitte Juni bis Ende August täglich, von zehn bis sechzehn Uhr zu jeder vollen Stunde; für Erwachsene kostet die Überfahrt 180 NOK, für Kinder 100 und Hunde 30
– Zurück fährt das Boot zu folgenden Zeiten: 12:30, 13:30, 14:30, 15:30, 16:30, 17:45, 18:45 Uhr
– Die Fahrt mit dem Boot dauert etwa zwanzig Minuten, der Fußweg, bis man den Gletscher sieht etwa eine Stunde (3,5 Kilometer)
– Der Weg ist nicht ganz anspruchslos, man sollte gutes Schuhwerk anziehen
– Für norwegische Verhältnisse ist der Weg zum Gletscher einigermaßen gut gekennzeichnet
– Parken kann man direkt am Bootsableger, auf einem Parkplatz. Dieser kostet 70 NOK für eine Übernachtung. Zwischen 20 und 21 Uhr kommt eine freundliche Dame rum und kassiert.
– Anfahrt: Von der E6 35 Kilometer nördlich von Mo i Rana runter, den Schildern folgend, einige Kilometer durch den Nationalpark. 8615 Skonseng ist die offizielle Adresse, aber die meisten Navis finden Svartisen auch als Point of Interest bei Mo i Rana.

Unser Tipp

Fahrt abends hin (vielleicht kommt ihr ja auch zufällig nach neun Uhr an …). Nehmt am Morgen gleich die erste Fähre um zehn Uhr, so seid ihr die ersten am Gletscher und habt noch keine weiteren Touris rumlaufen. Nehmt euch genug Proviant und Wasser mit, denn das ist ein Ausflug von einem halben Tag. Am Gletscher ist es kalt und windig, auf dem Weg dahin brannte die Sonne und als wir auf dem Weg zurück waren, fing es an zu regnen und die Temperaturen fielen. – Zwiebellook ist also angesagt. Feste Schuhe sowieso. Es gibt übrigens keine Toiletten und auch keine Büsche oder Bäume …

Links für mehr Infos und Bilder:
Hurtigruten
Tripadvisor

 

 

 

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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