Reisen mit Hund

Wohnmobilreisen mit Hund – Was man bei Reisen mit Vierbeinern in Europa beachten sollte

Ein ausschlaggebender Punkt, warum wir letztlich auf das Wohnmobil als Reisemittel gekommen sind, war, dass unser unser Hund Pepito natürlich auch mit auf die Reise durch Europa kommen sollte. Auf seine alten Tage erlebt Pepito jetzt nochmal ein richtiges Abenteuer, was ihn aber jung zu halten scheint. Das Wohnmobil als neues Zuhause hat er sofort aktzeptiert und überhaupt gefällt ihm das Leben unterwegs offenbar sehr gut. Das Beste an allem ist, dass wir jeden Tag 24 Stunden zusammen sein können.

Seinen Hund mit auf eine Reise durch Europa zu nehmen ist nicht sehr kompliziert. Ein paar Dinge muss man wissen und beachten und dann kann es auch schon losgehen.

Einreisebestimmungen

Innerhalb Europas gelten inzwischen einheitliche Einreisebestimmungen und hier ist das Reisen mit Hund ziemlich problemlos. Drei Punkte müssen auf jeden Fall erfüllt sein:

  • gültige Tollwutimpfung
  • der Hund muss gechipt sein, damit er identifizierbar ist
  • der Hund braucht einen EU-Heimtierausweis

Frühzeitig das Impfbuch nochmal anzuschauen macht Sinn, denn die Tollwutimpfung darf nicht innerhalb der Reisezeit ablaufen und muss vor Einreise aber auch mindestens 21 Tage her sein.

Ausführlichere Informationen zu Einreisebestimmungen innerhalb Europas findet ihr hier: https://www.travel4dogs.de/einreise.html

Für Länder außerhalb Europas am besten nochmal einzeln nachschauen oder bei der jeweiligen Botschaft nachfragen.

[su_box title=”Hörenswerter Podcast” box_color=”#afd8bc” title_color=”#676558″]Hier findet Ihr ein ausführliches Interview von unserer Freundin Anna von @bombero.travel zum Thema Reisen mit Hund: https://lifeofbalu.com/reisen-mit-hund/ [/su_box]

Mitnahme von Hunden

In den meisten Ländern gilt für Hunde eine grundsätzliche Leinenpflicht und für einige Rassen oder für bestimmte Situationen (beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln) auch eine Maulkorbpflicht.
An Stränden sind Hunde meist verboten, insbesondere in der Hochsaison. In der Nebensaison sind sie dagegen in vielen Ländern (angeleint) erlaubt oder es gibt bestimmte Strände oder Strandabschnitte, an denen Hunde willkommen sind.

Es gibt aber eben einfach viele Orte oder Einrichtungen (Museen, Restaurants, Strände) an denen wir unseren Hund nicht mitnehmen dürfen. Das kann zu einem Problem führen, denn nicht immer kann man den Hund einfach im Auto lassen. Vor allem im Sommer, bei starker Hitze, geht das nicht und wir müssen dann eben vielleicht auf den Besuch bestimmter Sehenswürdigkeiten, Museen oder Restaurants verzichten oder uns mit unserem Reisepartner absprechen und abwechseln.

Nichts zu machen: nach einer halben Stunde Gejaule und Geschrei hatte Pepito uns weichgekocht und durfte neben seinem Fahrradanhänger laufen.

Eingewöhnung

Um den Hund vor der Reise an das (temporäre) neue Zuhause zu gewöhnen, kann man ihn erstmal ganz ohne Zwang und mit offener Tür das Wohnmobil selbst entdecken lassen und ihm mit seinen vertraut riechenden Decken bereits einen Platz einrichten. Das Ganze kann man mit Leckerlies positiv verstärken. Vielleicht gibt man ihm auch schon ein paar Tage lang sein Essen im Wohnmobil. Alles, was ihm hilft, eine positive Verbindung zu dem Gefährt aufzubauen, ist sinnvoll.

Gleiches gilt übrigens auch für den Fahrradanhänger. Unser Hund ist in allem so unproblematisch gewesen, dass wir nicht damit gerechnet hatten, dass ausgerechnet der Anhänger für Stress sorgen würde. Wir hätten uns eine Menge Nerven und Gezeter ersparen können, hätten wir bereits Zuhause eine langsame Annäherung initiiert.

Sicherung während der Fahrt

In der Verkehrssicherheit gilt der Hund als Gepäckstück, das gesichert werden muss, damit es bei einem Unfall nicht zu einem gefährlichen Geschoss wird, oder während der Fahrt den Fahrer durch rumklettern ablenkt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hund während der Fahrt zu sichern:

  • Geschirr mit Anschnallgurt (der Hund sitzt dann auf einem Sitz und wird mit eigenem Gurt festgemacht)
  • Transportbox (spezielle Hundetransportbox, die man schließen kann)
  • Netz (ein Auffangnetz verhindert, dass der Hund sich von seinem vorgesehenen Sitzplatz wegbewegen oder durch das Fahrzeug geschleudert werden kann)
Hund im Wohnmobil
Auf seinem kuscheligen Platz zwischen den Sitzbänken fühlt Pepito sich sehr wohl. Wenn wir fahren spannen wir ein Netz zum Gang hin, so dass er hier auch nicht rausrutschen kann.

So machen wir das

Wir haben unserem Hund unter dem Tisch, zwischen den Sitzbänken einen gemütlichen Schlafplatz eingerichtet, mit einer rutschfesten Unterlage. Davor, also zum Gang hin, haben wir mit Haken ein abnehmbares Netz gespannt. Das Netz soll verhindern, dass der Hund während der Fahrt durch das Fahrzeug geschleudert wird. Wir fanden, dass das für den Hund die bequemste Lösung ist, haben aber für den Fall, dass wir doch mal irgendwo sein sollten, wo das als Sicherung nicht ausreicht, noch ein Geschirr und einen Anschnallgurt dabei. Da das große Wohnmobil aber sehr ruhig und gerade auf der Straße liegt, rutscht der Hund nicht hin und her, sondern kann während der Fahrt gemütlich schlafen.

 

 

Packliste für den Hund:

  • Decken & Kissen zum Schlafen; Handtücher zum Abtrocknen
  • Anti-Ungeziefer-Mittel (gibt es natürlich auch im Ausland, aber da kann man oft nicht lesen, welche Inhaltsstoffe drin sind)
  • Shampoo (wenn er sich in eklig stinkenden Dingen wälzt, ist das im engen Wohnmobil noch weniger zu ertragen als in der Wohnung)
  • Medikamente (unser Hund benötigt beispielsweise rezeptpflichtige Herztabletten. Für unsere Reise habe ich bei meinem Tierarzt einen Jahresvorrat bestellt)
  • Schleppleine o.Ä. (um den Hund draußen mit etwas Bewegungsspielraum anbinden zu können)
  • Maulkorb (ist in vielen Ländern nicht nur für bestimmte Rassen Pflicht)
  • Anschnallgurt
  • faltbarer Wassernapf für unterwegs
  • verschließbarer kleiner Anhänger fürs Halsband, in dem man die eigene Handynummer hinterlegen kann
  • Heimtierausweis mit aktuellen Angaben zum Halter und eingetragenen Impfungen
  • evtl. Strandmuschel (spendet dem Hund Schatten und nimmt nicht viel Platz weg)
  • kompostierbare Hundekotbeutel
  • (ggf. Fahrradanhänger)

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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