Camperlife

Grau in Grau – Wie man langweilige Regentage im Wohnmobil rumbekommt

Wenn man unsere Facebook-Posts sieht, scheint natürlich immer die Sonne und wir sind super drauf. Klar, wer will denn auch schon graue Regenfotos von langweiligen Tagen sehen. Aber die gibt es eben auch und gerade im Norden waren die gar nicht mal so selten.

So gemütlich es ist, abends im Alkoven zu liegen und beim Geräusch des prasselnden Regens einzuschlafen, so nervig ist es, wenn man morgens aufwacht und es regnet noch immer. Denn Regen bedeutet, es wird alles anstrengender. Was man sich für den Tag vorgenommen hat, muss eventuell nochmal überdacht, verschoben und umgeplant werden. Früher oder später müssen wir raus und mit dem Hund spazieren gehen oder Erledigungen machen und dann wird es unangenehm.

Viel Nass auf wenig Raum

Das Nasswerden selbst ist ja gar nicht so schlimm; das hält uns jetzt nicht vom Wandern oder einer Stadtbesichtigung ab. Aber wenn erstmal alles nass ist, also unsere Kleidung, Jacken, Schuhe und vor allem der flokatibefellte Hund, ist auch sofort das ganze Wohnmobil nass und dreckig. Was sich in der Wohnung noch ganz gut bewältigen lässt – nasse Kleidung ins Bad, Schuhe draußen lassen, Hund unter die Dusche stellen und dann föhnen – geht hier einfach nicht und so komprimiert sich eine Menge nasses Zeug auf sehr kleinem Raum. Und wenn man es irgendwie geschafft hat, alle Sachen irgendwo aufzuhängen, braucht es im Bus Ewigkeiten, um wieder trocken zu werden.

Regentage
An Regentagen kommen wir endlich mal wieder zum Lesen.

Was stellt man mit einem Tag im Bus an?

Das ist die pragmatisch nervige Seite an Regentagen, aber dazu kommt dann ja auch noch, dass wir einen ganzen Tag im Bus hocken, nicht raus können und uns was überlegen müssen, was wir mit dem Tag anstellen. Eigentlich sind wir da aber ziemlich gut drin und nutzen die Zeit, um ruhigere Dinge zu tun, zu denen wir nicht kommen, wenn wir unterwegs sind. Zum einen schreiben wir dann Artikel wie diesen oder kommen endlich wieder zum Lesen. Die weitere Route kann man an solchen Tagen in aller Ruhe planen, die ganzen Fotos sichern und aussortieren und Schach wollten wir ja auch immer schon lernen.

Die Kunst, es sich gemütlich zu machen

Ganz wichtig ist aber auch, es sich so gemütlich wie möglich zu machen. Da wir ja dann unerwartet mehr Zeit als geplant haben, wird statt eines Espresso erstmal eine ganze Kanne Kaffee gekocht. Das schnelle Müsli fällt aus und Uli macht uns stattdessen leckere Pfannkuchen mit Erdbeermarmelade und Schokocreme. Abends kann man dann auch mal was Aufwändigeres kochen und vielleicht sogar noch ein Brot selbst backen.

Wir haben einen kleinen Vorrat an Serien dabei, die uns im Notfall über solche Tage hindurch helfen sollen und manchmal gibt es ja auch WLAN und das Internet steht uns mit mehr Filmangeboten zur Verfügung. Dann bauen wir unsere Sitzecke zum Sofa um, statten es mit Kissen und Decken aus, machen Popcorn und gucken die neuen Folgen von „Game of Thrones“.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Bad Wohnmobil

„Hau ab, du stinkst!“ – Ohne Wasser geht gar nichts

Wasser ist ein großes Thema beim Campen. Man braucht es zum Trinken, zum Kochen, zum Zähneputzen, zum Waschen, Putzen, Duschen. Ständig. Auf einem Campingplatz ist natürlich alles ganz komfortabel, geradezu luxuriös. Man kann seine Wäsche waschen und gönnt sich täglich eine heiße Dusche. Jedenfalls manche von uns. Und wir können uns beide um unsere Körperbehaarung kümmern. Zu viel intime Information? – Fragt mich mal … .

Ganz anders ist es aber, wenn man frei irgendwo steht. Bisher hatten wir echt großes Glück mit unseren freien Stellplätzen. Alle waren schön gelegen, ruhig, sicher und hatten eine Toilette in der Nähe. Am abenteuerlichsten war unser Parkplatz in Kopenhagen. Hier standen wir direkt neben einer riesigen Sportanlage, gleich neben Christiania. Wir hatten allerdings schnell raus, dass hier offenbar niemand Sport macht und keiner das Vereinsheim mit seinen sanitären Anlagen nutzt. Also habe ich mich reingeschlichen und in der offenen Männerdusche geduscht. Als ich zurückkam – sichtlich glücklich, eine heiße Dusche nach mehreren Tagen Regen und kalten Füßen ergattert zu haben –, und nicht erwischt worden war, hat sich auch Uli reingewagt.

Ansonsten stinken wir eben ein bisschen. Aber für rudimentäre Schwerpunkt-Katzenwäsche reicht unser Wasser in der Regel immer aus. Die romantische Vorstellung, hier einfach in einen See zu springen und sich da zu waschen, haben wir ob der Temperaturen hier oben und da wir beide echte Warmduscher sind, vorerst begraben.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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