Südeuropa

Tropea – Kleine Perle im Süden Kalabriens

Wir haben in Süditalien ja schon einige süße Dörfer mit den typischen schmalen Sträßchen gesehen, aber Tropea hat das mit den engen Gassen nochmal ganz neu definiert. Hier sind sie so eng, dass man sich überlegt, wenn man nach der Pizza auch noch den leckeren Nachtisch verputzt hat, vielleicht doch lieber einen anderen Weg vom Restaurant zurückzunehmen, weil man womöglich sonst steckenbleibt. Der Ort ist auf jeden Fall vollkommen hinreißend und durch und durch typisch italienisch; hier macht es einfach Spaß, im Gassengewirr verloren zu gehen und mal zu schauen, wo man so rauskommt.

Prima Aussicht vom Rande der Altstadt aus

Tropea
Etwa 40 Meter hoch trohnt die Altstadt über dem Meer.

Tropea ist so beengt gebaut, da es auf einem etwa 40 Meter hohen Felsen oberhalb des tyrrhennischen Meeres gebaut ist. Vom Rande der Altstadt hat man immer wieder tolle Aussichtspunkte, entweder auf das Meer und die auf einem Felsen gelegene Kirche Santa Maria dell’ Isola, oder auf die grün bewachsenen Berge im Landesinnern.

Auto lieber außerhalb der Stadt parken

Unglaublicherweise fahren hier trotzdem Autos! Das Fahrzeug der Wahl ist auch hier – wie offenbar auch im restlichen Süden Italiens weit verbreitet – der alte Fiat Panda (am liebsten in Türkis) oder ein kleiner Piaggio Ape 50. Keinesfalls sollte man mit einem größeren Auto in die Altstadt von Tropea fahren. Am besten aber fährt man eigentlich gar nicht mit dem Auto rein – erst recht nicht mit einem Wohnmobil –, sondern parkt außerhalb.

Ein heißer Tipp von Jana und Dennis: Unbedingt „La Bomba“, ein höllisch scharfes, aber extrem leckeres Pasta-Sugo probieren!

Wir haben einen Parkplatz unterhalb der Stadt, am „Lido Blanca Beach“ gefunden. In den Sommermonaten sind die zahlreichen Beachbars und der wunderschöne weiße Sandstrand sicher gut gefüllt. Jetzt, Mitte März, war noch alles geschlossen und unbelebt. Zwei Nächte haben wir hier verbracht und den Blick auf das türkisfarbene Meer und die Vulkaninsel Stromboli genossen.

Anschrift: Tropea, 89861 Vibo Valentia, Italien

GPS-Koordinaten: 38.674302, 15.887679

Anfahrt und Parken: Parkplatz unterhalb der Altsadt, am Lido Blanca Beach. In den Sommermonaten kostenpflichtig, in der Nebensaison umsonst. Anfahrt über eine sehr steile Straße, mit zwei engen Kurven. Morgens und abends kommen ein paar Hundebesitzer und Jogger vorbei und zweimal am Tag kommt die Polizei auf ihrer Kontrollrunde hier lang, ansonsten war es sehr ruhig.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Der Sila Nationalpark – Italien kann mehr als nur Meer

Es ist schon ein absoluter Luxus, jeden Morgen vom sanften Plätschern des Meeres geweckt zu werden. Wenn wir uns im Internet Bilder von unseren Stellplätzen ansehen, so sind diese immer vollkommen überfüllt mit Badegästen und ein Sonnenschirm steht hier am nächsten. Zu dieser Jahreszeit aber ist hier kein Mensch und die schönsten Traumstrände gehören uns allein.

Kiefernwald im Sila Nationalpark.

Dennoch war es mal wieder Zeit für ein bisschen Wald und Berge und so sind wir rauf in den Sila Nationalpark gefahren. Dieser liegt auf einem Hochplateau, etwa 1400 m über dem Meeresspiegel, im Herzen Kalabriens. Unserem Knausi verlangte die Tour einiges ab (das nächste Wohnmobil hat Allradantrieb!), aber letztlich hat er es doch geschafft. Unser Ziel war das Besucherzentrum Cupone, wo wir auf einem großen Parkplatz, direkt am Lago de Cecita, einen schönen Platz fanden.

Kiefernwälder und Wölfe

Am nächsten Morgen sind wir früh zu einer Wanderung aufgebrochen. Durch einen Kiefern- und Buchenwald ging es erstmal sehr lange bergauf und weiter oben lag tatsächlich auch noch eine ganze Menge Schnee. Der Sila Nationalpark ist einer der wenigen Orte Kalabriens, wo es noch frei lebende Wölfe gibt. Zwei konnten wir tatsächlich von ganz nah sehen, allerdings in einem Gehege. In freier Wildbahn haben wir aber ein Reh überrascht, das und gegen den Wind wohl nicht gewittert hatte.

Hier oben lag tatsächlich noch Schnee.

Nach ein paar Stunden änderte sich schlagartig das Wetter, es zog sich zu und die Temperaturen fielen rapide ab. Wir haben uns beeilt wieder zurück zu unserem Wohnmobil zu kommen und erreichten leicht durchgefroren das schützende Dach, gleichzeitig mit dem Regen. Ein Blick auf die Wetter-App verriet uns, dass sich eine Kältefront über uns zusammengezogen hatte und die Temperaturen noch weiter fallen sollten – in der Nacht sogar bis in den Minusbereich. Wir haben also zugesehen, dass wir fix aus den Bergen wieder runterkamen, bevor es so richtig unangenehm wurde.

Winterwetter bei der Fahrt nach unten

Die Fahrt runter wurde erschwert durch Regen, Sturm, Graupel und eine dicke Nebelsuppe. Rechts und links der Straße lag noch viel Schnee und jetzt war uns auch klar, wieso man hier aufgefordert wird, bis Mitte April noch Schneeketten dabei zu haben. Wir kamen durch verlassene Orte, die offenbar nur zur Skisaison bewohnt sind. Maccone, ein gar nicht mal so kleiner Ort, wirkte wie eine Geisterstadt: Alle Türen und Fensterläden waren verriegelt, kein Mensch auf der Straße und an einem Haus hiengen noch die Überreste der Weihnachtsbeleuchtung und gaben letzte Zuckungen von sich. Fast schon unheimlich.

Zum Lago Cecita kamen auch einige Sonntagsausflügler.

Nach knapp zwei Stunden hatten wir wieder die Küste erreicht, wo uns aber ein ähnliches Bild wie in den Bergen empfing. Auch hier waren die Orte wie ausgestorben, allerdings weil sie auf die Sommergäste warteten. Der Küstenabschnitt bei Falerna Marina an dem wir gelandet sind, sah nicht nur ziemlich verlassen aus, sondern auch ganz schön heruntergekommen. Hier braucht es sicher mehr als Sonne und einen Eimer Farbe, um das für die Sommerurlauber wieder attraktiv zu machen. Insgesamt ein ziemlich trauriger Anblick, weshalb wir auch nur eine Nacht hiergeblieben sind.

Anschrift: 87058 Cosenza, Italien

GPS-Koordinaten: 39.377448, 16.539357

Anfahrt und Parken: Cupone ist eins der zahlreichen Besucherzentren im Sila Nationalpark. Der große Besucherparkplatz grenzt an einen See und bietet ausreichend Bäume für Schattenparkplätze. Durch herabfließendes Quell- oder Schmelzwasser war der Parkplatz leider recht matschig und ein Auto hat sich in der Dämmerung hier festgefahren. Es gibt Toiletten, dei allerdings in der Nebensaison abgeschlossen sind. Auf der anderen Straßenseite – von wo die gut beschilderten Wanderwege anfangen – befindet sich ein kleines Imbiss- und Informationshäuschen, außerdem ein Museum und Lehrpfade über Pflanzen und Steine.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Grotta di Castellana – Ein Ausflug in eine fantastische Welt

Die Ortschaft, in deren Nähe sich die Grotta di Castellana befindet, heißt Castellana Grotte. Das beschreibt ganz gut die Bedeutung, die diese Höhle für die Region hat, denn sie ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen Apuliens und Besucher kommen aus der ganzen Welt hierher, um diese zu bestaunen. Allein für die Grotte wurden hier zahlreiche Hotels, Restaurants, Souvenirläden, Parkplätze, eine Touristeninformation, eine eigene Bahnstation und sogar ein ganzes Shoppingcenter im Nirgendwo errichtet.

60 Meter in die Tiefe

Die geführte Wanderung geht drei Kilometer durch die Grotte, in etwa 60 Metern Tiefe. Da im Innern der Höhle kein Austausch mit draußen mehr stattfindet, bleibt die Temperatur hier unten das ganze Jahr beständig bei etwa 17 Grad. Von der riesigen Eingangshöhle, mit einer großen Oberlichtöffnung, durch die die Höhle 1938 vom Höhlenforscher Franco Anelli entdeckt wurde, gelangt man durch teilweise schmale Gänge in die Tiefe. Die Höhlen und Korridore durch die man kommt, sind voll mit Stalaktiten und Stalagmiten, sowie allen möglichen fantastischen Ausformungen. Stalakmiten wachsen etwa einen Zentimeter in hundert Jahren; Stalaktiten benötigen dagegen für die gleiche Länge „nur“ etwa 50 Jahre, da hier die Schwerkraft nachhilft. Daher weiß man, dass diese Höhle vor etwa 90 Millionen Jahren entstanden ist.

Durch das große Oberlicht in der riesigen Eingangshöhle malen Sonnenstrahlen ein Gesicht auf die Felswand.

Das Highlight ist die Weiße Grotte

Viele der Formationen sind komplett weiß, da das Wasser, das an ihnen herabläuft und das Calcium mitbringt, von den verschiedenene Erdschichten, durch die es gesickert ist, bereits gefiltert wurde und sehr sauber in der Tiefe ankommt. Am Ende des Weges befindet sich das Juwel der Höhle, die „Weiße Grotte“. Das Fotografierren ist leider nur in der ersten großen Höhle gestattet, aber auf der Webseite der Grotte di Castellana bekommt man einen kleinen Eindruck von der Schönheit der Gebilde.

Fantasievolle Gebilde geben den Höhlen ihre Namen

Um sich miteinander verständigen zu können, haben die Höhlenforscher bei den Ausgrabungen den einzelnen Höhlen und Korridoren Namen gegeben, die sich aus den Erscheinungsformen jeweils prägnanten Formationen ergaben. So gibt es zum Beispiel die Höhle der Wölfin, den Korridor der Schlange u. Ä. Man kommt vorbei an Gebilden die aussehen wie eine Eule, eine Qualle, ein geschmolzenes Eis, ein Kamel oder ein Altar mit Betenden davor. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

16 Euro Eintritt sind zwar ein ganz schön stolzer Preis, aber wir finden, der Ausflug hat sich sehr gelohnt. Etwas Vergleichbares und besonders in dieser Größenordnung, haben wir noch nie gesehen und so war der Besuch der Grotte di Castellana für uns ein sehr besonderes Erlebnis.

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Anschrift: Piazzale Anelli, 70013 Castellana Grotte BA, Italien

GPS-Koordinaten: 40.875425, 17.148838

Anfahrt & Parken:
Die Grotte ist schon viele Kilometer vorher sehr gut ausgeschildert. Am Anfang des Geländes befindet sich ein großer Parkplatz, auf dem wir auch über Nacht standen. Für Wohnmobile kostet er 5 Euro am Tag, zahlbar bei einem freundlichen Herrn im Kassenhäuschen. Gleich neben dem Parkplatz befindet sich die Toursteninformation, die aber erst ab April geöffnet hat.

Eintrittspreise & Öffnungszeiten:
Der Eintritt kostet 16 Euro pro Person, für Kinder unter 5 Jahren ist der Besuch kostenlos. Es gibt die Wahl zwischen zwei Führungen – einer etwa 50minütigen, die einen Kilometer lang ist und der großen, etwa zweistündigen, die drei Kilometer lang ist. Die Höhle ist das ganze Jahr über geöffnet, allerdings finden in der Nebensaison Führungen nur vormittags statt (10, 11, 12 und 13 Uhr). Erst ab April werden auch nachmittags Führungen angeboten (ohne Führung kann man nicht in die Höhlen) und auch erst dann in weiteren Sprachen, wie Deutsch und Englisch.

 

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Alberobello – Charmanter Ort mit kuriosen Trulli-Bauten

Um nach Alberobello zu gelangen, fährt man ein gutes Stück rauf in die Berge. Hier oben liegt der süße Ort, der wegen seiner besonderen Häufung an Trulli so bekannt geworden ist. Trulli sind kleine Wohnhäuser mit kegelförmigen Dächern, die uns ein wenig an Hobbithöhlen erinnert haben. Diese Bauweise findet man in der ganzen Region immer wieder, aber in Alberobello bestehen ganze Stadtteile nur aus Trulli, was der Grund ist, warum Alberobello zum UNESCO Weltkulturerbe gekürt wurde.

Typische Trulli in Alberobello, mit Zeichen auf den Dächern.

Der Grund für diese außerordentliche Häufung dieser Häuser ist ganz witzig: Die Bauweise an sich ist früher weit verbreitet gewesen, auch in anderen Ländern. Das Besondere an den Kegeldächern ist, dass hier Kalksteinplatten ohne Mörtel geschichtet werden. Im 17. Jhd. gab es einen Grafen, der Herr über diese Region war und eine damalige Bestimmung umgehen wollte. Für eine neue Siedlung sollte er Steuern zahlen, was er aber vermeiden wollte.

Straße in der urigen Altstadt von Alberobello.

Er konnte aber nicht verhindern, dass sich immer mehr Siedler in Alberobello niederließen und so wies er sie an, ihre Häuser in dieser althergebrachten Weise, ohne Mörtel, zu bauen, damit man sie bei kaiserlichen Kontrollen schnell abbauen und vorgeben konnte, dass Alberobello ja keine ernstzunehmende Siedlung sei. Der Trick funktionierte, es mussten keine Steuern bezahlt werden und so wurde diese Bauweise Tradition.

Wir haben unseren Ausflug nach Alberobello verbunden mit einem Besuch in Ostuni. Beides zusammen ergibt einen schönen Tagesausflug.
Zwar ist Alberobello inzwischen ziemlich touristisch organisiert und zur Hochsaison wohl auch extrem überlaufen. Sogar Anfang März, also zur absoluten Nebensaison hatten hier alle Souvenirläden geöffnet. Dennoch fanden wir den Ort sehr charmant und sehenswert, weil er einfach etwas ganz Besonderes ist.

Anfahrt und Parken: Mit dem Wohnmobil darf man nicht in die Stadt reinfahren. Wir haben unseres also gleich am Ortseingang auf einem der zu Genüge vorhandenen Parkplätze abgestellt. 1 Stunde Parken kostet hier allerdings stolze 2 Euro. Dafür kostet der Cappuccino im besten Café der Stadt nur 1,30 Euro. 🙂

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Ostuni – Die weiße Stadt am Meer

Ostuni ist einer dieser Orte, an denen man den Objektivdeckel der Kamera getrost in der Tasche lassen kann. Hier ist jeder Winkel ein perfektes Postkartenmotiv und man meint, die Menschen die man hier trifft, müssen wohl Statisten sein. Wegen der weiß gekalkten Häuser wird Ostuni auch die weiße Stadt am Meer genannt und tatsächlich sollte man besser eine Sonnenbrille mitnehmen, denn das Weiß der Häuser strahlt doch sehr im Sonnenschein.

Eine der zahlreichen pittoresken Winkel in der Altstadt.

Zwischen Monopoli und Brindisi liegt Ostuni etwa acht Kilometer von der Adriaküste entfernt. Die Stadt trohnt erhöht auf drei Hügeln über der Region. Das Besondere an Ostuni ist einfach die verwinkelte Altstadt, mit einem Wirrwarr an schmalen Gassen, Treppen und Hinterhöfen. Die Autos die hier fahren, sehen meist ziemlich ramponiert aus an den Seiten, denn die Straßen sind wirklich extrem eng.

Unser Wohnmobil haben wir auf einem Parkplatz am Rand der Altstadt geparkt. Von hier ist man in wenigen Minuten im Herzen der Stadt, auf dem Piazza della Libertá. Gleich dahinter befindet sich das Rathaus, was einst ein Kloster war und eine Säule, mit Oronzo, dem Schutzheiligen der Stadt an der Spitze. Selbstverständlich hat auch Ostuni eine sehenswerte Kathedrale und weitere Kirchen, die aber zum Teil Eintritt kosten.

Eine alte Dame müht sich durch die steilen Gassen.

Ein bis zwei Stunden sollte man für einen Stadtbummel hier einplanen – kommt natürlich immer darauf an, ob Ihr Euch noch die Kirchen und das Museum genauer anseht oder einfach nur mit einem Cappuccino durch die Altstadt flaniert. Ein Ausflug hierher lohnt sich, unserer Meinung nach, auf jeden Fall, schon allein wegen der schönen Fotos, die man anschließend hat. Ganz prima lässt sich ein Besuch hier mit der Besichtigung des etwa 35 Kilometer entfernten Alberobello zu einem Tagesausflug verbinden.

Tipp von uns:
Wenn Du auf die Stadt zufährst, mache von Weitem ein Foto. Beim wieder Rausfahren klappt das nicht mehr und wir fanden es schade, keine ganze Ansicht zu haben.

Anfahrt und Parken: Ausgeschilderter Parkplatz am Rande der Altstadt; mit Toilettenensorgung und Trinkwasser (Einheimische füllen sich da auch Wasser ab). Parkautomat ist auch auf deutsch, mit Eingabe des Kennzeichens. Wohnmbile kosten mehr. Wir haben 1€ für 1 Stunde bezahlt. Vom Parkplatz einfach nach links und in wenigen Minuten ist man am Rathaus.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Bari – Darum lohnt sich ein Bummel durch die Hauptstadt Apuliens

Sechzehn Stunden hat die Überfahrt mit der Fähre von Patras nach Bari gedauert. Eine Kabine war für uns zu teuer und Camping an Bord ist erst ab April möglich (wir waren aber Anfang März uunterwegs) und so haben wir versucht, es uns auf Sitzen so gemütlich wie möglich zu machen. Als Entschädigung für die wenig bequeme Seefahrt hat uns Bari am Vormittag mit strahlendem Sonnenschein und T-Shirt-warmen Wetter empfangen.

Eine typische Gasse in der Altstadt von Bari.

Lange wollten wir uns nicht in der Stadt aufhalten, aber doch zumindest einen Bummel durch die Altstadt unternehmen. Hier kommt man sich vor, als würde man durch eine Filmkulisse laufen: Enge, verwinkelte Gassen, Kopfsteinpflaster und wenn man nach oben schaut, sieht man den blauen Himmel durch die frisch gewaschene Wäsche, die über die Straße gespannt zum Trocknen aufgehängt wurde. Natürlich gibt es auch zahlreiche wunderschöne Kirchen, wie zum Beispiel die romanische Kathedrale San Sabino, mit ihrer weißen Fassade.

Die Kathedrale San Sabino in der Altstadt Baris beherbergt eine barocke Krypta mit mittelalterlichen Fresken.

Von der malerischen Altstadt sind wir noch in die Innenstadt geschlendert und haben es sehr genossen, dass die Italiener wieder wert auf schöne Kleidung und ein gepflegtes Äußeres legen. Die Menschen, die an uns vorbeigingen rochen alle so gut, überall gab es zwischen den Modeläden auch Kunstgalerien und der Kaffee schmeckt fantastisch und kostet kaum etwas. Nach dem doch eher rustikalen Peleponnes, haben wir hier die Ästhetik und Kultur regelrecht aufgesogen.

An einem Stand haben wir uns leckere Wraps und Panini besorgt und genüsslich im Park vor der Universität gefrühstückt, bevor wir zurück zum Hafen flaniert sind, wo wir unser Wohnmobil geparkt hatten. Es war zwar nur ein relativ kurzer Besuch in Bari, aber wir nehmen ein sehr schönes Bild dieser Stadt mit.


Anfahrt und Parken: Wenn Du mit der Fähre ankommst, macht es Sinn, gleich im Hafengelände zu parken. Die Parkplätze sind hier kostenlos und das Gelände wird bewacht. Von hier ist man zu Fuß in wenigen Minuten in der Altstadt.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Palaikastro, Nestors Höhle, Voidokilia – Ein Ausflug in die Navarinobucht

Ende Januar hat unsere liebe Freundin Jessika uns für ein paar Tage auf unserem Berg besucht. Das Wetter hat sich von seiner schönsten Angeber-Seite gezeigt und so konnten wir Ausflüge machen, überhaupt ganz viel Zeit draußen in der Sonne verbringen und quatschen und uns eine schöne Zeit zusammen machen. Besonders schön war Ulis Geburtstag, an dem wir die Navarinobucht genauer erkundet haben.

Quer durch die Gialova-Lagune führt ein schmaler Landstreifen. Auf der rechten Seite liegt die Lagune, mit ihren zahlreichen Vogelarten und links zieht sich ein  langer Sandstrand, entlang der Navarinobucht.

Aus diesen Häuschen kann man unbemerkt die Flamingos beobachten. Man braucht nur ein bisschen Geduld … .

Am Ende der Straße lässt man den Wagen stehen und erklimmt über einen schmalen Fußweg den Hügel, hinauf zur Burganlage Palaikastro.

Die verfallene Festung befand sich hauptsächlich in venezianischem Besitz. Aber auch Slawen, Franken, Genuesen und Türken herrschten vorübergehend in der Burg. Man kann die zinsbewehrten Mauern besteigen und es lohnt sich auch, sich den Weg quer durch den zugewachsenen Innenhof an die Ostseite der Anlage zu bahnen.

Oben angekommen, hat man einen fantastischen Blick über die Navarinobucht, die Lagune und die Ochsenbauchbucht Voidokilia auf der einen und das offene Meer auf der anderen Seite.

Die Felswände fallen zur Bucht hin ziemlich steil ab.

Auch der Weg auf der anderen Seite wieder runter vom Burgberg hat es in sich. Er ist schmal und ziemlich steil, so dass selbst unsere kleine Bergziege Pepito ab und an nicht mehr ohne Hilfe weiterkam.

Etwa auf halber Höhe des Felshangs entdeckt man dann die Öffnung der riesigen Höhle des Nestor, die in mykenischer Zeit bewohnt war. Laut Mythologie sollen hier die Rinder des Königs Nestor untergebracht gewesen sein. Hermes soll in der Höhle die von Appollon gestohlenen Rinder geschlachtet und die aufgehängten Häute sollen sich dann in Stalaktiten verwandelt haben.

Unten angekommen haben wir Jessi natürlich noch die beeindruckende Voidokiliabucht gezeigt, bevor wir uns am Fuße des Hügels entlang auf den Weg zurück zum Auto gemacht haben.

Wieder zurück in unserer Hacienda Voidokilia, fand dieser wunderschöne Tag einen perfekten Abschluss, mit Lagerfeuer bei Sonnenuntergang.


Anschrift: Old Navarino Castle, Pylos 240 01, Griechenland

GPS-Koordinaten: 36.957969, 21.657259

Google Mapshttps://goo.gl/maps/ncAbMm7B4yq

Anfahrt und Parken: Ein kleiner kostenloser Parkplatz befindet sich am Ende der Schotterstraße des Golden Beach. Alternativ kann man auch in der Voidokiliabucht parken. Dort befindet sich auch mehr Platz zum parken. Die Zufahrt zu beiden Parkplätzen ist nicht durchgehend aspaltiert, aber mit einem Wohnmobil befahrbar.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Die Voidokiliabucht – Ein kleines Paradies vor unserer Haustür

Nach tagelangen Unwettern hatten wir gestern endlich wieder strahlend blauen Himmel, Sonnenschein und angenehm milde Temperaturen. Die Gelegenheit haben wir sofort genutzt und einen klassischen Sonntagsausflug, zu Fuß runter in unsere Haus- und Hofbucht gemacht. Die beinahe kreisrunde Bucht von Voidokilia öffnet sich nur an einer relativ schmalen Stelle zum Meer hin. Ruhiges, klares Wasser und ein feiner Sandstrand machen die Bucht zu einem der schönsten Strände Griechenlands.

Doch auch schon der Weg den Berg runter bis zur Bucht ist so schön, dass sich der knapp einstündige Fußmarsch absolut lohnt.

Unser Heim auf dem Georgshügel, oberhalb der Voidokilia-Bucht.

Olivenbäume so weit man schauen kann. Noch immer werden Oliven geerntet und die Bäume beschnitten, doch langsam wird das Geräusch der Motorsägen um uns rum weniger. Zwischen den Bäumen wird es immer grüner und bunter. Als wäre schon Frühling sprießen überall Wildblumen mit farbigen Blüten.

Viele der beeindruckenden, knorrigen Olivenbäume scheinen schon ziemlich alt zu sein.

Unten am Fuß des Hügels angekommen, befindet sich eine kleine Kapelle, wie man sie hier sehr häufig findet.

Ein langer Feldweg führt runter zum Meer. Hier kommt man vorbei an riesigen  Eukalyptusbäumen und der Weg wird von Bambus gesäumt.

Bevor man die malerische Bucht erreicht, kommt man an einer weitläufigen Lagune vorbei, die berühmt für ihre Vielfalt an Vogelarten ist. Ein Paradies nicht nur für Ornithologen, denn hier kann man außer Reihern und zahlreichen Raubvögeln sogar Flamingos beobachten.

In der traumhaften kleinen Bucht angekommen, haben wir uns erstmal eine Weile an den Rand der Dünen gesetzt, zu Mittag gegessen und einfach nur den Ausblick und die wärmende Sonne genossen.

Ganz bekomme ich die runde Bucht leider nicht mit der Kamera eingefangen.

Zwischen der Lagune zum Land hin und der Bucht, die sich zum Meer öffnet, erstreckt sich eine schöne, windgeschützte Dünenlandschaft.

Am Strand und den Dünen entlang, sind wir am linken Ende der Bucht auf einen Hügel geklettert, um eine bessere Sicht auf die Bucht auf der einen und das offene Meer auf der anderen Seite zu haben.

Oben angekommen genießt man nach allen Richtungen einen herrlichen Ausblick.

Langsam machen wir uns auf den Rückweg und genießen dabei nochmal den feinen Sand und die Tatsache, dass wir das alles hier gerade ganz für uns alleine haben.

Wieder zurück auf unserem Berg erwartet uns, wie jeden Abend, ein spektakulärer Sonnenuntergang über der Bucht und der Lagune. Ein perfekter Tag geht zu Ende.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Ein Fleischfresser und eine Veganerin fahren mit dem Wohnmobil durch Europa ….

Was klingt wie der Anfang eines Witzes hat viele unserer Freunde tatsächlich sehr amüsiert, als sie sich vorgestellt haben, wie das wohl funktionieren soll mit uns beiden und dem Essen. Denn seit frühester Kindheit ernähre ich mich vegetarisch und seit einigen Jahren vegan, also ohne Lebensmittel in denen tierische Produkte enthalten sind. Unterwegs bin ich jetzt aber mit einem Allesfresser, der außerdem einen so robusten Magen hat, dass er problemlos zwei Staffeln im Dschungelcamp überstehen könnte.

Da ich nie total dogmatisch in meiner veganen Ernährungsweise war, hatte ich mir vor der Reise überlegt, dass ich doch wieder Käse und Sahne essen würde. Ich hatte es mir nämlich ganz schön kompliziert vorgestellt, mit Uli Kompromisse beim Kochen zu finden. Besonders, da die Auswahl an Gerichten die man im Wohnmobil kochen kann, eh schon eingeschränkt ist. Dazu kam dann noch die Überlegung, dass wir ja als erstes hoch in den Norden fuhren und ich mir keine großen Hoffnungen machte, auf Höhe des Nordkaps veganen Käse oder Sojasahne zu finden.

Bauchweh durch Milchprodukte

Das Dumme war nur, dass mein Magen die Milchprodukte nicht mehr vertragen hat und ich die ganze Zeit Bauchschmerzen hatte. Ich dachte, mein Körper muss sich da nur wieder dran gewöhnen. Doch leider wurde es nicht besser, sondern im Gegenteil immer schlimmer. Nach ein paar Monaten habe ich dann eingesehen, dass es keinen Sinn hat und es mir einfach die ganze Zeit nicht gut geht und ich mich unwohl fühle. Dazu kam ja ohnehin auch die moralische Klemme, in die ich mich damit gebracht hatte, denn ich habe ja damals aus ethischen Überzeugungen zu einer veganen Ernährung gewechselt.

Vegane Produkte gibt es inzwischen fast überall

Mandelmilch
Zumiindest eine kleine Auswahl an veganen Produkten gibt es inzwischen überall in Europa.

Jetzt ernähre ich mich also wieder ausschließlich vegan und mein Magen und mein Gewissen sind glücklich und zufrieden. Tatsächlich ist es auch kein großes Problem für uns im Alltag. Wir sind zwar nicht unbedingt die passioniertesten und kreativsten Hobbyköche, aber wir werden immer besser und vor allem erfinderischer. Außerdem gab es bisher selbst im Tante Emma-Laden des entlegensten, winzigsten Dörfchens in Finnland vegane Produkte. Meist nicht viele, aber die Hafermilch für meinen heißgeliebten morgendlichen Milchkaffee habe ich bislang noch überall bekommen. Mandelmilch, Reismilch und Sojamilch gibt es eigentlich immer. Häufig noch mehr Produkte, vor allem von alpro, wie Schoko- und Vanillepudding oder Kakao. Vegane Brotaufstriche und Bratlinge sind schon seltener, habe ich aber auch an Orten gefunden, an denen ich damit nicht gerechnet hatte, wie im norwegischen Trondheim oder in einem Lidl in Polen. Sehr viel schwieriger zu bekommen waren Tofu oder Seitan und ähnliches. Ganz selten habe ich mal Tofu in Norwegen gefunden, aber das war dann unglaublich teuer.

Landesküchen sind oft unbeabsichtigt vegan

Wenn man länger in einem Land ist und sich ein bisschen mit der Landesküche auseinandersetzt, entdeckt man aber häufig viele landestypische Gerichte die vegan sind. Meist sind das traditionelle und daher überall anzutreffende Gerichte, die fleischlos sind, weil Fleisch früher viel weniger erschwinglich war. Oftmals hat es aber auch religiöse Hintergründe, da die jeweilige Religion längere Fastenzeiten vorsieht, in denen Fleisch verboten ist und sich daraus eine Vielfalt an vegetarischen Gerichten etabliert hat, die meist auch vegan sind.

Und dann kann man ja die allermeisten Gerichte sehr leicht vegan machen. Man braucht beispielsweise nur Sahne gegen Sojasahne austauschen, Käse gegen veganen Käse, Hackfleisch gegen Sojahack und so weiter. oder man lässt einfach die Eier weg, was dem Essen meistens keinen Abbruch tut.

Auch in griechischen Supermärkten gibt es veganen Käse

Hier in Griechenland haben wir auch schon einige vegane Produkte, wie Milchalternativen, Sojasahne, veganen Käse und Sojahack gefunden. Vor allem aber haben wir uns mal ein bisschen mit der griechischen Küche beschäftigt und festgestellt, dass hier sehr viel von Natur aus vegan ist. Die Griechen scheinen zum Beispiel sehr auf Blätterteig zu stehen, der mit allem Möglichen gefüllt ist und manchmal eben zum Beispiel auch nur mit Spinat. Hier wird viel mit Kartoffeln, Bohnen Okraschoten und Auberginen gekocht. Meist einfach in viel Olivenöl angebraten oder in Tomatensauce gekocht. Auch das traditionelle Moussaka haben wir schon in einer veganen Variante zubereitet, indem wir einfach das Hackfleisch gegen Sojahack ausgetauscht haben. Super lecker!

Brotaufstriche machen wir inzwischen meist selbst, zum Beispiel verschiedene Hummus-Varianten. Das geht total einfach, ist sehr lecker, gesund und auch günstiger als im Laden.

Veganes Weihnachtsmenü

Über unser Menü für Heiligabend haben wir lange gegrübelt. Es sollte natürlich etwas Festliches und Besonderes sein. Mehrere Gänge sollte es haben und durfte auch gerne ein bisschen aufwändiger in der Zubereitung sein. Schon bevor wir auf diese Reise aufgebrochen sind, hat Uli bei unserem ersten Einkauf ein Glas Rotkohl und eine Packung Klöße in den Einkaufswagen geworfen, „für Weihnachten“. Okay. Das war also schonmal geklärt, es würde Klöße und Rotkohl geben, das stand ja bereits seit Juni fest. Uli wollte sich dazu ein gutes Stück Fleisch zubereiten und hatte da auch ein paar Ideen, zwischen denen er sich nur noch entscheiden musste. Mir viel aber einfach kein veganes, festliches Äquivalent ein. Also recherchierten wir eine Weile und hatten schließlich unser perfektes Weihnachtsmenü zusammen:

  • Vorspeise: Kürbissuppe mit Kartoffeln, Ingwer und gerösteten Pinienkernen. Für Uli gab es dazu gebratene Garnelen.

  • Hauptgang: Nussbraten mit Maronensauce, dazu Semmelknödel und Rotkohl (beides selbstzubereitet und nicht aus dem Glas)

  • Nachtisch: veganes Mousse au chocolat

Uli hatte kein Stück Fleisch gefunden, das ihm zugesagt hätte und so gab es auch für ihn veganen Weihnachtsbraten. Das gesamte Menü war so lecker, dass wir beide richtig begeistert davon waren und auch Uli nichts gefehlt hat. Ich fand es vor allem auch so toll, weil es das erste Mal war, dass ein gesamtes Festtagsmenü von mir und für mich gekocht wurde und nicht, wie bisher immer, für mich die Beilagen genügen mussten und es höchstens noch einen Bratling als Fleischalternative gab. Wir waren also beide voll und ganz zufrieden mit unserem ersten gemeinsamen Weihnachtsmenü – was gut ist, denn wir werden noch eine Woche davon essen … . Zu erwähnen wäre da noch, dass es auch sehr leicht in der Zubereitung war, so dass es auch nicht viel gab, was wir falsch machen konnten. Und die Zutaten waren auch nicht außergewöhnlich, das findet man es alles auch hier in jedem Supermarkt.

(Entlehnt haben wir unser Menü übrigens von Rezepten der Seite springlane.de.)

 

 

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

Ein Fleischfresser und eine Veganerin fahren mit dem Wohnmobil durch Europa …. Read More »

Keine Empfehlung – Warum wir uns Patras besser hätten sparen sollen

Mit 214 000 Einwohnern ist Patras die viertgrößte Stadt Griechenlands. Sie liegt auch wunderschön, am Golf von Patra, hat eigene Strände, einen Hafen, eine Burg … . Es könnte alles so schön sein, dennoch hat uns selten eine Stadt spontan so abgeschreckt wie diese. Auf unserer Reise war das ganz klar die bislang unattraktivste Stadt.

Die Stadt erstickt am Verkehr

Leuchtturm Patras
Der kleine Leuchtturm an der Promenade von Patras.

Geparkt haben wir in Hafennähe, auf dem kostenlosen Parkplatz am Leuchtturm – einem erst 1999 errichteten, verkleinerten Nachbau des ursprünglichen Leuchtturms. Von hier ist man direkt in der Innenstadt, die uns mit unfassbar lautem und stinkendem Autoverkehr empfangen hat. Als erstes kommt man, wenn man von hier losläuft, an der Kirche Agios Andréas vorbei, der prachtvollen Hauptkirche der Stadt, in der die Schädelreliquie des Apostels Andreas verwahrt wird. Dieser orthodoxe Prachtbau ist das mit Abstand Schönste, was wir in der Stadt entdecken konnten.

Kurze Verschnaufpause auf der Platia Ipsila Alónion

Weiter durch enge, staubige Gassen erreichten wir schließlich die Platia Ipsila Alónion, ein großer, relativ ruhiger Platz, gesäumt von Cafés. Weil wir uns bis hierhin nur fluchtartig durch den hektischen, lauten Dschungel gekämpft hatten, haben wir uns erstmal auf eine Bank gesetzt und durchgeatmet. Allerdings war die Laune schon völlig im Keller und der Platz ist jetzt auch nicht besonders schön. Trotzdem wollten wir uns wenigstens noch das Römische Odeon und die Burg mit dem schönen Ausblick anschauen. Eigentlich hatten wir auch eine ganze Liste von Dingen, die wir besorgen wollten, wenn wir mal wieder in eine größere Stadt kämen, aber daran war schon gar nicht mehr zu denken.

Über die Straße zu kommen ist nicht so einfach

Also haben wir uns missmutig weiter zum Odeon durchgeschlagen – an jeder Straße die man überqueren muss, steht man gerne mal mehrere Minuten, bis man sich wagemutig einfach in das Chaos schmeißt und hofft, es wird schon gut gehen. Am Odeon angekommen, war das natürlich alles wieder abgezäunt und wir wurden barsch von einem Aufseher darauf aufmerksam gemacht, dass Hunde nicht aufs Gelände dürfen. Das war’s. An dieser Stelle hatten wir endgültig die Schnauze voll, haben auf dem Absatz kehrtgemacht und sind zu unserem Bus zurück gehastet und so schnell wie möglich aus diesem Moloch aus Lärm, Gedränge, Autoabgasen und Dreck geflüchtet.

Patras können wir also nicht unbedingt empfehlen. Und das obwohl es die Karnevalshochburg Griechenlands sein soll, was uns als Kölner ja erstmal positiv voreingenommen hat. Aber am Ende hat die Stadt uns leider nur übelste Laune und Kopfschmerzen beschert.

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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