
Sabbatical: Einmal Reset-Taste, bitte!
Schluss mit den guten Vorsätzen! Warum der vorübergehende Ausstieg aus dem Job alles verändern kann.
Der Lebenskünstler Sirius lebt auf einem Hof im Pfälzer Wald und träumt davon, einmal einem Bären zu begegnen. Er streicht seinen Camper grün an, tauft ihn Bearhunter und macht sich, mit seinem Kumpel Mohammad und seinen beiden Hunden Wolfi und Dana, zu einem abenteuerlichen Roadtrip auf, um in Europas Wäldern nach Bären zu suchen. Die Reise mit dem Wohnmobil geht über Österreich immer weiter Richtung Süden, nach Slowenien und Kroatien, einzig von Hinweisen geleitet, die die beiden Freunde auf der Reise finden.
Dabei wird der Zufall zum unfehlbaren Navigationssystem auf ihrer kuriosen Abenteuerreise voller verrückter Situationen, skurriler Begegnungen und wilder Naturerlebnisse in Süd- und Osteuropa. Eine unglaubliche Verkettung der Ereignisse nimmt ihren Lauf, auf der Suche nach freilebenden Bären.
Witzig und leichtfüßig geschrieben, trotzdem tiefgründig, regt die Geschichte zum Nachdenken an. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine wilde und leicht chaotische Fahrt, die fast märchenhaft anmutet und sich doch genau so zugetragen hat.
4,99 € – 12,95 €
inkl. MwSt.
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978-3-947824-038
219 Seiten
Juli 2018
Taschenbuch
1. Auflage
133 x 203 mm
Unsere Bücher werden nicht in Einschweißfolien verpackt.
Im Print On Demand-Verfahren werden nur so viele Bücher gedruckt, wie auch bestellt werden. Es müssen am Ende keine Überkapazitäten vernichtet werden.
978-3-947824-038
Juli 2018
1. Auflage
219 Seiten
Taschenbuch
133 x 203 mm
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Im Print On Demand-Verfahren werden nur so viele Bücher gedruckt, wie auch bestellt werden. Es müssen am Ende keine Überkapazitäten vernichtet werden.
»Ich warf den Rucksack ab, schaute noch mal kurz hinunter in den immer wütender rauschenden Fluss, aktivierte meinen inneren Helden und tat, was ich tun musste.«
Gegen Abend kamen wir an einen lauten Fluss. ‚Triftsteig‘ las ich auf einem Schild. Es verwies auf einen Pfad entlang des Wildwassers, ein paar Meter oberhalb seines aus großen, grauen Steinen bestehenden Bettes. Das hörte sich gut an. Den nehmen wir.
‚Achtung Klettersteig‘ stand klein daruntergeschrieben. Klettersteig? Vielleicht für Rollstuhlfahrer. Bisweilen ging es zwar rechts des Weges halsbrecherisch tief hinunter zum Fluss, während auf der anderen Seite der Hang steil anstieg, aber die Trittspur dazwischen war für Mensch und Hund ein Spaziergang.
Leichtfüßig ging es voran, bis der Pfad plötzlich einfach aufhörte. Da war nur noch schroffer Fels, der sich aus dem Hang herausdrückte. Daran befestigt ein Drahtseil, zum Festhalten beim Drübersteigen. Hielt man sich nicht fest genug, so warteten einige Meter tiefer das tosende Wasser und die Steine, die drohend aus ihm hervorragten.
Das hier war nichts, rein gar nichts für einen Reinhold Messner. Der würde bei minus dreiunddreißig Grad nackt und blind, mit zusammengebunden Händen, einen Almdudler trinkend, darüber hinwegschweben. Selbst für mich, wo ich schon leichten Schwindel spüre, wenn ich Höhen nur von unten sehe, war das noch vertretbar. Aber was war mit meinen Vierbeinern? Denen fehlten ja die Hände zum Festhalten. Dafür hatten sie zwei Füße mehr, die sie irgendwo hinstellen mussten.
Während ich noch darüber nachsann, lief Dana einfach los. Sie war ein Hund der Tat. Wie ein Bergzicklein meisterte sie elegant und furchtlos die halbe Strecke. Doch dann blieb sie stehen, die Flanke dicht an den Fels gepresst. Kein Weiterkommen mehr. Keine erreichbaren Tritte für vier Pfoten. Ihr Verhängnis war, dass sie auf dem schmalen Absatz, auf dem sie stand, nicht mehr umdrehen konnte. Es gab für sie kein Vor und kein Zurück.
Tief durchatmen. Erst einmal Ruhe bewahren. Ich brauchte einen Plan. Das war nicht schwer, denn es gab sowieso nur eine Möglichkeit: Ich musste zu ihr, sie packen und mich mit ihr irgendwie auf die andere Seite befördern, ohne dabei in den Tod zu stürzen. Ich warf den Rucksack ab, schaute noch mal kurz hinunter in den immer wütender rauschenden Fluss, aktivierte meinen inneren Helden und tat, was ich tun musste.
Mich mit einer Hand am Drahtseil haltend, kletterte ich zu ihr. Den einen Fuß auf dem Felsen und den anderen kurz in der Luft, packte ich sie mit dem freien Arm, drückte sie an meinen Körper und uns gemeinsam gegen den Fels. Ein Fehlgriff, ein Abrutschen mit dem Fuß, ein heftiges Strampeln von Dana und tschüss. Ich hatte gar keine andere Wahl, als so gelassen wie möglich zu bleiben, um dies auch auf die Hündin zu übertragen. Fünf Meter halten, pressen, taumeln und bangen, bis wir sicher auf der anderen Seite waren. Wild bellend sprang sie mir aus meinem Arm.
Ich blickte zurück. Da stand Wolfgang bereits an derselben Stelle, von der ich Dana eben gerettet hatte. Ebenfalls in Bergnot! Erst jetzt fragte ich mich, warum ich nicht zurück in die andere Richtung geklettert war? Nun hatte ich noch einmal das gleiche Programm vor mir, nur fünf Kilo schwerer. Es half alles nichts, es gab kein Zurück. Erneut stieg ich in die Wand (um mal so einen richtigen Bergsteigersatz vom Stapel zu lassen).
Wolfi wedelte gelassen mit dem Schwanz. Voll im Urvertrauen, dass Herrchen die Lösung für alles wusste. Irgendwie beruhigend. Packen. Halten. Pressen. Klettern. Nicht abstürzen. Wieder erfolgreich. Als wir drüben waren, gab es wilden Rudeljubel. Eine Runde Leckerlis für alle! Doch die waren im Rucksack und der war noch drüben. Also nochmal zurück. Ich kletterte los und wer folgte mir auf dem Absatz? Meine treuen und manchmal etwas treudoofen Hunde. Zum Glück bemerkte ich es diesmal frühzeitig und entschärfte die Situation rechtzeitig.
Ich interessiere mich sehr für fremde Länder, besonders auch für die Mentalität der Menschen, die dort leben und da coronabedingt Reisen im Moment noch mehr im Kopf geschieht, hat mich dieses Buch natürlich sofort gelockt. Auch wenn ich kein Mensch bin, der sich so aus dem Leben ausklinkt und derart auf Tour geht, hatte ich gute Unterhaltung.
„Von Österreich aus wollen wir über Slowenien und die kroatische Küste– weil Mathias das Mittelmeer liebt– nach Bosnien fahren, […] bevor wir über Montenegro und Serbien nach Rumänien fahren wollen. Ein Land, in dem noch keiner von uns war, von dem wir aber nur Gutes gehört haben. Von dort soll es nordwärts gehen, durch die Ukraine und Polen ins Baltikum, wo wir die Fähre nach Helsinki nehmen und immer weiter in den Norden fahren wollen. Unser vorläufiges Ziel ist das Nordkap, das Ende der Welt. Der weitere Plan sieht vor, den Winter in Skandinavien zu bleiben und dabei langsam die norwegische Küste entlang zu fahren. Nordlichter zu sehen ist schon immer ein Traum von mir und Mathias wünscht sich, einmal eine Skitour zu gehen, deren Abfahrt erst am Strand, auf Meereshöhe endet.“, genau das ist der Plan, den Sarah Knigge und der Österreicher Mathias erst wenige Wochen nach ihrem Kennenlernen bei einem Urlaub Sarahs, bei dem sie ihn fassen, in die Tat umsetzten, denn obwohl sie sich noch kaum kennen gilt, „Sch…. di ned oa! Donn lernen wir uns e gut kennen– donn wissma, ob’s basst.“ Und genau an dieser Vanlife Erfahrung lässt die Autorin ihre Leser hier teilhaben.
In kurzen Kapiteln, die allesamt mit einem doppelseitigen Bild, oft auch einigen Zitaten vom ihrem Reisepartner oder auch von Bekannten und Freunden und einer witzigen Überschrift beginnen, was allessamt schon Vorfreude auf das, was einen erwartet macht, erzählt sie chronologisch zum Reiseverlauf, den man in einer vorangestellten Karte findet, kleine Episoden, die von Erfahrungen auf ihrer Reise berichten. Klar, auch wenn man zwischendurch bei Begegnungen z.B. die bulgarische Gastfreundschaft erleben, man mal mit in eine finnische Sauna, auch einsam mit im Schneewind am Nordkap stehen darf oder von Bären Warn Apps in Rumänien erfährt, geht es dabei weniger darum, eine Liste an Sehenswürdigkeiten abzuarbeiten, den Leser an den Besonderheiten des Landes im Allgemeinen teilhaben zu lassen, sondern eher um ihre konkreten Empfindungen und Erlebnisse als Vanlifer. Das fängt bei der Reiseplanung bzw. dem Ausbau des Transporters an, führt über Erlebnisse mit Menschen, die ihnen auf ihrer Reise begegnen, oft auch anderen Vanlifern oder Reisenden, die nicht für die Mentalität der Menschen des Landes stehen, oder die eine oder andere Panne und Enttäuschungen bis hin zu den unbeschreiblich schönen Momenten, die man wohl nur bei dieser Art zu reisen erleben kann.
Über Airbnb bei Mathias eingemietet, sich verliebt und dann kurzentschlossen zu solch einer Reise aufbrechen. Hut ab vor dem Mut, den ich sicher nicht hätte. Ganz oft habe ich mir gedacht, das hätte ich wohl nicht so durchgestanden, Nächte im Auto bei -21°, keine „richtige“ Toilette, wenn man muss, sind nur zwei Beispiele dafür. Ich kann mir im Moment auf gar keinen Fall vorstellen, als Vanlifer auf Tour zu gehen und habe eher zum Buch gegriffen, weil ich dachte, dass ich hier per Kopfkino eine Reise unternehmen kann. Ja, ich will z.B. auch unbedingt selbst noch irgendwann Nordlichter sehen und ans Nordkap reisen, warum also nicht bis das in die Tat umgesetzt wird, schon einmal lesend hinreisen.
Mit einem vergnüglichen Stil von den ersten Pannen begonnen, Mit„Situation“ meine ich die Tatsache, dass ich bei meiner schwungvollen Einfahrt auf dieses österreichische Supermarkt-Parkdeck vergessen habe, dass sich mein Fahrrad auf dem Autodach befindet. Es handelt sich um einen dieser Dachgepäckträger, in die das Fahrrad aufrecht stehend eingespannt wird, wodurch das Auto knapp einen Meter an Höhe gewinnt“, habe ich mich sofort gut unterhalten gefühlt, denn der kurzweilige, plaudernde und anschauliche Schreibstil der Autorin liest sich sehr locker und flüssig. Es ist ihr erstes Buch, dennoch merkt man deutlich, dass sie sich ausdrücken kann, hier hilft ihr sicher auch ihre Erfahrung als Pressereferentin. Kam dann nach einigen Kapiteln ein wenig Ernüchterung darüber auf, dass es hier weniger um Land und Leute, zumindest nicht in dem Maße, wie ich es mir erhofft habe, geht, fand ich es, mich einmal damit abgefunden, jedoch sehr interessant zu erfahren, wie ich mir ein solches Leben vorstellen kann. Gut hat mir dabei gefallen, dass die Autorin dabei auch keine Tabus auslässt, „Wir müssen übers Ka…. reden!“ Au weia. Nicht gerade mein Lieblingstopic, schon gar nicht mit dem neuen Freund und in einer Phase der Beziehung, in der man jegliche Form von Körpergeruch und -ausscheidungen noch ignoriert und sich am liebsten als elfengleiches Sakralwesen präsentieren würde, das nicht schwitzt, nicht auf die Toilette muss und dessen Atem morgens nach Blumenbouquet riecht.“, oder alles schönfärbt, sondern Probleme klar anspricht, sodass man wirklich eine realistische Vorstellung bekommen kann. Immer wieder konnte ich herzhaft schmunzeln, wofür oft Mathias mit seiner rustikalen Art und seinem österreichischen Dialekt gesorgt hat, von dem man einige Kostproben, ab und an auch samt Erklärung, bekommt. „Du kannst ja zu Fuß gehen, wennd wüst!“, Außerdem kenne ich Mathias bereits gut genug, um zu spüren, dass er verstimmt ist.„Ozipft“, nennen die Österreicher diesen Zustand, der irgendwo zwischen grummelig und angesäuert rangiert.„Vergnatzt“, würde man in Berlin sagen,„angepisst“ in der gymnasialen Oberstufe und Sissi würde ihn wahrscheinlich als„echauffiert“ bezeichnen. Semantisch unterscheidet sich„ozipft“ von„grantig“, denn Ersteres bezeichnet eher einen stillen Gemütszustand, wohingegen der Grant gern nach außen getragen wird, weshalb er auch leichter zu erkennen ist.“, ist nur ein Beispiel dafür. Auch emotional konnte mich die Autorin immer wieder bewegen, so habe ich z.B. oft mit den beiden Reisenden gelitten, z.B. wenn Mathias irre Bauchschmerzen hat, sie durch den Schneesturm stapfen müssen oder als sie zwei Welpen von der Straße retten, da war ich zudem irre gespannt, was aus den beiden Wollknäuln werden wird. Auch wenn ich nicht immer jedes Verhalten nachvollziehen konnte, „Und bin ich wirklich so egoistisch, dass ich noch nicht einmal in einem Moment, in dem ich Mathias so offensichtlich leiden sehe, nachgeben und sagen kann: Gut, dann fahren wir nach Hause, deine Gesundheit geht vor?“, meiner Meinung nach schon, aber ich stecke ja auch nicht real in der Situation, habe ich insgesamt eine gute, anschauliche und lebendige Vorstellung davon bekommen, was Menschen, die eine solche Herausforderung leben, dazu bewegt. Auch wenn ich dieses Buch sicher nicht gelesen habe, um mir Tipps, wie man z.B. einen solchen Transporter bauen kann, um zu erfahren, was sich als nützlich erweist, was eher nicht oder einfach darauf aufmerksam gemacht zu werden, was man auf jeden Fall bedenken sollte, möchte ich noch erwähnen, dass das alle, die sich mit dem Gedanken beschäftigen, ebenfalls eine solche Reise in Angriff zu nehmen bekommen werden.
Alles in allem ein unterhaltsamer Reisebericht, der mich am Leben als Vanlifer teilhaben hat lassen und der trotz der kleinen Ernüchterung zu Beginn noch fünf Sterne bekommt.
Not bad at all
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Christian Siry, geboren 1978 in Worms, ist passionierter Lebenskünstler, Singer-Songwriter und Buchautor. Auf humorige und leichtfüßige Art schreibt er über seine Reisen und widmet sich dabei auch tiefgründigen Themen.
Der ausgebildete Gärtner lebt im Pfälzer Wald auf einem fast vollständig autarken und kulturell sehr aktiven Mehrgenerationenhof.
Autor Christian Siry reist einen Sommer lang in seinem Bus Paul durch Deutschland und besucht sogenannte Aussteiger in ihren selbstgeschaffenen Lebensnischen. Der Autor lebt selbst in einer Gemeinschaft auf einem Selbstversorgerhof im Pfälzer Wald – doch ist er deshalb ein Aussteiger? Ab wann ist man ein
Aussteiger und aus was steigt man denn eigentlich aus? Diese Fragen begleiten ihn auf seiner Reise in die Parallelwelten einiger Lebenskünstler.
Schluss mit den guten Vorsätzen! Warum der vorübergehende Ausstieg aus dem Job alles verändern kann.
Träume sind Schäume? Von wegen! Wie der Traum vom Ausstieg mit Kindern wahrwerden kann, haben wir für euch rausgefunden.
Bei rnf.de ist einen Videobeitrag zu der Reise von Sarah und Mathias. Unbedingt mal reinschauen:
Im letzten Monat haben sich einige Presseberichte zu unseren Büchern angesammelt. Über Fahrtwind ist ein 6 seitiger Artikel in der aktuellen Ausgabe der BikeBild sowie ein Artikel in Vivanty erschienen. Zu dem Buch Happy Road gab es in der aktuellen Ausgabe des female explorers einen langen Artikel zu Sarahs und
Wir haben ab heute bis einschließlich zum 1. Advent (28.11.) mit unseren Büchern einen Stand auf dem Kölner Weihnachtsmarkt im Stadtgarten. Wenn ihr in der Nähe seid, kommt doch mal vorbei. Über netten Besuch würden wir uns riesig freuen! (Mit dem Codewort „Schlehe” gibt es für jeden eine kleine Überraschung
Wenn Nicht Jetzt – Der neue Verlag für Reiseabenteuer!
©2021 WNJ Verlag.
Alle Rechte vorbehalten.
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