Sabbatical: Einmal Reset-Taste, bitte!
Schluss mit den guten Vorsätzen! Warum der vorübergehende Ausstieg aus dem Job alles verändern kann.
Cem arbeitete erfolgreich als Ingenieur in der Automobilbranche. Er hatte einen guten Job, ein schönes Zuhause, viele Freunde – eigentlich also ein prima Leben! Und doch nagten Fragen an ihm, wie: Ist das wirklich das Leben, das ich mir ausgesucht habe? Möchte ich so für immer weitermachen? Muss es da nicht noch mehr geben? Diese Fragen wurden immer beharrlicher. Schließlich kündigte er seinen Job, vermietete die Wohnung unter und machte sich auf zu einer abenteuerlichen Reise von Brasilien nach Kanada – auf einem Klapprad!
In einer Favela in Rio gerät er um ein Haar in eine Schießerei; im Dschungel des Amazonas zwingt ihn ein plötzliches Fieber in die Knie und er wird von einem Schamanen geheilt; er wird ausgeraubt, bedroht, beinahe überfahren und flickt unzählige Reifen. Doch erlebt er auch sagenhafte Natur, aufregende Städte und die Gast- und Hilfsbereitschaft zahlreicher Menschen. Nebenbei erfährt er auch noch die »Wahrheit« über Hitler …
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978-3-947824-44-1
203 Seiten
August 2021
Taschenbuch
1. Auflage
127 x 203 mm
Unsere Bücher werden nicht in Einschweißfolien verpackt.
Im Print On Demand-Verfahren werden nur so viele Bücher gedruckt, wie auch bestellt werden. Es müssen am Ende keine Überkapazitäten vernichtet werden.
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Im Print On Demand-Verfahren werden nur so viele Bücher gedruckt, wie auch bestellt werden. Es müssen am Ende keine Überkapazitäten vernichtet werden.
„Wie fühlst du dich?“, höre ich eine Stimme fragen. Es ist Jorge. Auf einer von Metallfedern durchstochenen Matratze unter feinmaschigem Moskitonetz inmitten einer Holzhütte weckt er mich. Ich erinnere mich an rein gar nichts, was in den vergangenen Stunden passiert ist. Irgendwie muss ich den Weg vom Boot auf die Matratze zurückgelegt haben.
„Sind wir in Iquitos? Meine Medizin ist in der Fahrradtasche …“, nuschele ich benommen und kraftlos vor mich hin.
„Nein, Iquitos liegt weit weg. Wir sind in einem kleinen Ureinwohner-Dorf. Niemand nutzt hier Medikamente, der Amazonas mit seinen Pflanzen ist hier die Medizin der Menschen.“ Er reicht mir ein Glas mit dickflüssigem, grünem Saft mit schwarzen kiwi-ähnlichen Kernen.
„Hier, trink das! Eine Mischung aus Heilpflanzen. Er wird dich stärken.“ In einem Zug kippe ich den bittersauren und stechend schmeckenden Saft hinunter, der besser aussieht als er schmeckt.
Während Jorges Worte nach einem Meister-Schüler-Dialog aus einem Bruce Lee-Film klingen, versuche ich mich an das Malaria-Infoblatt vom Münchner Tropeninstitut zu erinnern. Doch mein Gedächtnis lässt mich leider im Stich.
„Mein Vater ist Schamane. Für heute Abend bereitet er eine Ayahuasca-Zeremonie vor. Danach fühlst du dich besser“, verspricht Jorge.
„Was ist Ayahuasca?“
„Ein Pflanzensaft, den jeder Dorfbewohner einmal im Monat im Rahmen einer Zeremonie – geführt von einem Schamanen – zu sich nimmt, der Körper und Seele reinigt“, erklärt er.
Eine Internetleitung, Google und Wikipedia entfalten genau in solchen Momenten ihre wahre Stärke und könnten Aufschluss darüber geben, was einem bevorsteht. Ein Blick auf das Handy signalisiert allerdings: kein Netz.
Noch wäre es nicht zu spät, einen Rückzieher zu machen, jedoch möchte mein miserabler Gesundheitszustand nach jedem Strohhalm greifen, der nur ansatzweise eine Besserung verspricht.
Gegen Mitternacht erreichen wir auf dem Wasser eine dunkle Bambus-Hütte auf Holzstegen. Die Ein-Raum-Konstruktion mit fenstergroßen Öffnungen zu jeder Seite und einem großen, aufgespannten Moskitonetz mit darunterliegenden Kissen, Decken, Teppichen und einer Kerze als einzige Lichtquelle wartet auf die Teilnehmer. Ohne Begrüßung nimmt Jorges Vater mit beiden Händen mein Gesicht in seine Hände, schaut mir in die Augen und brummelt unverständlich vor sich hin. Seinen Kopfbewegungen zu entnehmen, ist mein Gesundheitszustand nicht dramatisch. Im Schneidersitz nehme ich gemeinsam mit meinen französischen Freunden den Platz auf den Kissen ein.
Wie der Sohn, ist auch der Vater kein großer Redner. Mit 86 Jahren, asiatischen Gesichtszügen und schwer verständlichem Spanisch erläutert er den Ablauf. Jorge übersetzt kurz und knapp: Ayahuasca trinken, Tabak einatmen, übergeben und liegen bleiben. Geübt bin ich bereits seit mehreren Stunden in Schritt drei und vier. Jorge setzt fort: „Es können unerwartete Nebenwirkungen auftreten wie starker Durchfall und Halluzinationen.“
Wir bilden einen Kreis. Für das Erbrochene gibt’s für jeden eine Holzschale, die vor sich zu platzieren ist.
Jorges Vater reicht nacheinander jedem in einer Holztasse das schwarze Getränk. Eine kurze Geruchsprobe dreht mir sofort den Magen um. Ich atme tief ein, schließe meine Augen und schlucke es herunter.
Dann legt er los. Mit einem trockenen Blumenstrauß wedelnd pustet er den starken, ungefilterten Tabak aus nächster Nähe in unsere Gesichter und singt, als würde er Geister beschwören. Es dauert nicht lange, bis Nico den Kreis verlässt, um den Gang zur Toilette anzutreten. Aurelie und Ezequiel übergeben sich und füllen ihre Schalen nach zwei weiteren Tabakzügen. Allerdings mag der magische Amazonas-Trunk bei mir nicht wirklich anschlagen. Nachdem ich gefühlt eine ganze Marlboro Schachtel eingeatmet habe, fordert mich Jorges Vater auf, mich zu übergeben. Schließlich, nach mehreren Stunden singen, rauchen und pusten landet das letzte Stückchen aus meinem Magen in der Schale und ich auf dem Teppich.
Mit den ersten Sonnenstrahlen weckt uns Jorge. Geschwächt und schwindelig, doch ohne eine Spur von Fieber, Übelkeit und Durchfall trete ich den langen Rückweg nach Iquitos an. Jorge und seinem Vater habe ich es zu verdanken, dass ich wieder sitze und auf eigenen Beinen den Amazonas verlassen kann. Während Jorge das Boot aus dem dichten Wald manövriert, hängen meine Gedanken an den Bildern der letzten 48 Stunden: wie Jorge barfuß den Dschungel durchquerte, aus Ästen kaltes Wasser fließen ließ, aus Baumrinden Seile konstruierte und mich mit Pflanzensäften gesund pflegte. Während er oberkörperfrei durch den Dschungel lief, war ich mit teurer Funktionskleidung ausgerüstet, um Insektenstiche abzuwehren. Dann rufe ich mir das Leben zu Hause in den Sinn: den Job im Büro, Sport im Fitnessstudio, Freunde Treffen in Cafés und Bars, Essen in Restaurants. Ich frage mich, wie normal doch jedem Einzelnen sein Leben vorkommt, das er führt, das aber letzten Endes doch so verschieden ist, von allen anderen. Bedeutet dies nicht zugleich, dass jeder Mensch sein eigenes, persönliches „Normal“ definiert und dieses als Maßstab nutzt, ohne zu wissen, wie sein Gegenüber es sieht?
“Kleines Rad, großes Abenteuer” (6-seitige Reportage)
“Lesestoff für alle Abenteurer:innen, Weltentdecker:innen und solche, die es werden wollen.”
“Ein Lesestoff für alle Abenteurer, Weltentdecker und solche, die es werden wollen … Der Autor erlebt sagenhafte Natur, aufregende Städte und berwältigende Gastfreundschaft.”
“Was andere über seine gewagten Pläne denken, ist dem Freigeist nicht so wichtig wie die Tatsache, dass er unterwegs findet, was er lange vermisst hatte: das gute Gefühl, endlich sein eigenes Leben zu leben. Und warum nicht auf einem Klapprad?”
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Cem Özulus, Jahrgang 1983, geboren als Sohn einer türkischen Einwandererfamilie, lebt aktuell in München. Während seiner Zeit in den USA stellte er fest, dass die Amerikaner vieles haben, nur kein gutes Brot. Gemeinsam mit seinem Freund beschloss er 2020 einen E-Commerce Shop zu gründen und deutsches Brot in den USA zu vertreiben. Cem ist ein großer Gegner der Routine, probiert stets neue Dinge aus und begeht unentdeckte Pfade. Er liebt es, sich mit Menschen zu umgeben, die maximal anders sind als er, weil er dadurch neue Seiten an sich selbst entdeckt. Ein Leben ohne Sport und dem Klapprad kann er sich nicht vorstellen. Soziale Kontakte und Beziehungen sind für ihn der wahre Schlüssel zum Glück.
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Bei rnf.de ist einen Videobeitrag zu der Reise von Sarah und Mathias. Unbedingt mal reinschauen:
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Wir haben ab heute bis einschließlich zum 1. Advent (28.11.) mit unseren Büchern einen Stand auf dem Kölner Weihnachtsmarkt im Stadtgarten. Wenn ihr in der Nähe seid, kommt doch mal vorbei. Über netten Besuch würden wir uns riesig freuen! (Mit dem Codewort „Schlehe” gibt es für jeden eine kleine Überraschung
Wenn Nicht Jetzt – Der neue Verlag für Reiseabenteuer!
©2024 WNJ Verlag.
Alle Rechte vorbehalten.
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