Abgeschleppt in Tranas

Nach vier Tagen im heimeligen Tranas wollten wir schließlich weiter Richtung Stockholm. Große Verabschiedung von unseren lieben Nachbarn (Grüße an Sybille und Wolfgang?), zur Abwasserstation, alles fertig gemacht und dann … sprang der Wagen nicht mehr an. Wir konnten das Problem nicht finden und auch die zahlreichen Mitcamper nicht, die alle mal vorbeikamen um ihre Hilfe anzubieten und nach fachmännischem „hmmmm“ und „tja“ zu dem Schluss kamen, wir sollten den ADAC rufen.

Das haben wir dann auch probiert und schon nach etwas über zwei Stunden in der Warteschleife konnten wir mit einem echten Menschen sprechen. So bekamen wir dann auch noch was vom G20-Gipfel mit, denn offenbar war der ADAC mit Hamburg schwer ausgelastet.

Weitere zwei Stunden Warten an der Abwasserstation und schon kam ein sehr netter Schwede mit Abschleppwagen vorbei. Der war unheimlich entspannt und sehr sympathisch, hatte aber auch keinen blassen Schimmer, was das Problem sein könnte und hat uns schließlich zu einer Werkstatt abgeschleppt. Der Chef war auch kurz da, obwohl Samstag war, hat mal einen Blick unter die Motorhaube geworfen und dann entschieden, wir müssten bis Montag warten. Nicht auf dem Werkstattgelände, denn das wurde ja abgesperrt. Also wurden wir daneben geparkt.

Auf einem malerischen Brachland inmitten eines kleinen Industriegebiets sollten wir also jetzt unser Wochenende verbringen. Da wir ja Zeit haben und genug Vorräte und Wasser an Bord, hat es uns eigentlich nicht groß gejuckt. Aber Uli hat der Ehrgeiz gepackt und nach einer Weile der Suche und des Googlens, hat er eine defekte Sicherung ausgemacht, ersetzt und siehe da: der Bus sprang wieder an. Inzwischen war es aber zu spät zum Weiterfahren und so sind wir über Nacht geblieben und haben der absurden Szene, mit Vollmond über einem Brachfeld mit Wildblumen und illegal entsorgtem Industrieschrott, bei einem Glas Rotwein noch was Gemütliches abringen können!

 

Über die Autorin

Ramona Pingel

Ramona ist Co-Verlegerin des WNJ-Verlags und arbeitet außerdem als Freie Lektorin. Vor ihrer gemeinsamen Reise mit Uli lebte sie im beliebtesten Viertel Kölns, hatte einen guten Job in einem großen Verlagshaus und genoss das Leben in der Großstadt. Doch nach der Reise kam das alles nicht mehr infrage. Sie wollte unabhängig sein und näher an der Natur. Heute leben Uli und sie, zusammen mit Hund Spencer, in einem Häuschen in der Vulkaneifel, direkt am Waldrand. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Gärtnern, Yoga und Wandern.

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Wir sind ein junger Verlag, der sich insbesondere das Thema Reiseabenteuer auf die Fahne geschrieben hat. Unseren Verlag haben wir auf einer 13-monatigen Reise mit dem Wohnmobil durch Europa an einem Strand auf Sizilien gegründet und die ersten Bücher von unterwegs aus veröffentlicht. 
Inzwischen haben wir 13 Bücher rund um die Themen Reisen, Auszeit und ortsunabhängiges Arbeiten herausgebracht.

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